Immer mehr Menschen unter 50 werden zu Krebspatienten. Früher waren das die Ausnahmen, aber seit geraumer Zeit wird das immer mehr zur Regel. Vor allem im vergangen Jahr mussten auffallend viele junge Menschen wegen Krebserkrankungen behandelt werden.

Laut CNN ergab eine Überprüfung der Aufzeichnungen von Krebsregistern aus 44 Ländern, dass die Inzidenz bei Darmkrebs und 13 anderen Arten im Frühstadium schnell ansteigt. Dieser Anstieg tritt bei vielen mittleren und hohen Einkommensnationen auf. Der Großteil der Fälle bezieht sich auf den Verdauungstrakt.

Großes Rätselraten unter Medizinern

Die Mediziner tappen im Dunkeln. Co-Autor dieser Studie, Shuji Ogino, Professor für Pathologie an der Harvard T.H. Chan-Schule für öffentliche Gesundheit, erklärt dazu: „Niemand weiß es. Es gibt unbekannte Risikofaktoren wie Schadstoffe oder Lebensmittelzusatzstoffe“.

Angeführt werden darin auch die üblichen Verdächtigen wie: Schlafmangel, Alkohol, Nikotin, Diabetes, Fettleibigkeit, Bewegungsmangel und Umweltverschmutzung. All das können Gründe für Krebserkrankungen sein, was aber nicht neu ist. Warum die Zahlen seit kurzem bei jungen Menschen explodieren, dazu herrscht noch Rätselraten.

Studie ist für US-Krebs-Gesellschaft "ein Aufruf zu den Waffen"

Das ist zwar keine Erklärung, aber immerhin eine Feststellung. Laut Oginos hat das mit dem sogenannten Kohorteneffekt etwas zu tun, was bedeutet, dass das Risiko für Menschen, die zu einem späteren Zeitpunkt geboren wurden, zugenommen hat. So haben etwa die in den 1990er-Jahren Geborenen ein höheres Risiko, im Laufe ihres Lebens an einer früh einsetzenden Krebserkrankung zu erkranken als beispielsweise die in den 1980er-Jahren Geborenen.

Für Dr. Karen Knudson, Vorstandsvorsitzende der Amerikanischen Krebs Gesellschaft, ist diese Studie ein „Aufruf zu den Waffen“. Die Übersetzung dieser Kriegsrhetorik: Das Alter für die Krebsvorsorge soll auf 45 Jahre herabgesetzt werden.