Aktuell sei die Lage “extrem unangenehm”, betont Andreas Windischbauer der Präsident des Verbands der Arzneimittelhersteller im Gespräch mit dem ORF: „Wir teilen derzeit bei den Antibiotika die Produkte den Apotheken zu. Das heißt, wir versuchen, dass jede Apotheke etwas bekommt. Und: Dass wir nicht heute alles loswerden, sondern dass morgen oder auch in den Weihnachtstagen wir noch lieferfähig sind.”

Dass diese Krise bei der Lieferfähigkeit der überlebenswichtigen Antiobiotika-Medikamente überhaupt möglich ist, hätte mehrere Gründe, sagt Windischbauer: „Auf der einen Seite gibt es Probleme bei den Wirkstoffherstellungen. Und wir sind völlig abhängig von den Lieferketten aus Asien, weil ja sehr viele dieser Produkte in Europa nicht mehr produziert werden.”

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Mangel an Antibiotika schon seit Monaten bekannt

Damit sei Österreich nun in einer wirklich dramatischen Situation: Grippemittel, Asthmasprays für Kinder und vor allem Breitbandantibiotika sind derzeit gar nicht oder in geringen Mengen lieferbar. Aktuell sind 486 Medikamente betroffen. Trotzdem wird versucht, zu beruhigen: Man hätte die Lage noch “im Griff”.

Dass sich die Situation derart zuspitzen könnte, war nicht wirklich eine absolut große Überraschung: Schon im September (!) wurde gemeldet, dass es in wenigen Wochen zu wenig Antibiotika in Österreich geben könnte. Und viele Ärzte, die nun Dutzende Patienten mit Lungenentzündungen behandeln, fragen sich: Was hat der Gesundheitsminister seitdem getan?

Angeblich 394.000 Neuinfenktionen mit Grippeviren.

Die jetzige Reaktion der Arzneimittelgroßhändler mit einer “Kontigentierung” – also in Wahrheit mit einer Rationierung – ist jedenfalls alles andere als beruhigend für die österreichische Bevölkerung: Die Zahl der Grippe-Kranken steigt noch immer, unter den Erkrankten sind auch viele Kinder, aktuell soll es 394.000 Neuinfektionen geben.