Die neuesten Verlustzahlen aus dem Krieg im Osten und Südosten der Ukraine schockieren: So seien bisher 25.000 russische Soldaten bei dieser Invasion getötet worden, 100.000 hätten bei ihren Einsätzen schwere Verletzungen erlitten. Insgesamt, so zitiert “The Economist” aktuell Experten, summieren sich die russischen Verluste so auf 125.000 Mann. Interessant. Mit dieser Truppenstärke soll der Kreml die Invasion der Ukraine am 24. Februar begonnen haben – das heißt also, das massiven Reserven an militärischem Personal bereits zum Einsatz gekommen sein müssen.

Selfie zur Aufmunterung der Verwundeten: der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj

Kreml nennt extrem hohe Zahl an ukrainischen Gefallenen

Auch die “Tass” berichtet aktuell über Verlustzahlen, das Sprachrohr Putins zitiert Eduard Basurin, den Sprecher der Donetsker Volksrepublik in der Ukraine, der sich auf neue Zahlen aus der Frontregion und wiederum auf Aussagen des ukrainischen Armeechefs Valery Zaluzhny bezieht: So seien bereits “193.000 Soldaten der Ukraine ausgefallen”, also in den vergangenen fünf Monaten entweder verwundet oder getötet worden.

Diese Aussage könnte nicht ganz unrealistisch sein: So gaben Regierungsvertreter der Ukraine bereits zu, dass “bis zu 500 Soldaten pro Tag sterben”, das wären somit in mehr als 150 Tagen 45.000 Gefallene. Da von allen internationalen Militärexperten kalkuliert wird, dass auf einen Toten etwa drei Verletzte kommen, könnte die Zahl von 193.000 Ausfällen korrekt sein.

Insgesamt wären somit bereits 318.000 ukrainische und russische Soldaten verwundet oder getötet worden, im Schnitt 2120 pro Tag. Zum Vergleich: Ganz Graz hat 283.000 Einwohner.

Wird von der "Tass" als Quelle für die Verlustzahlen der Ukrainer genannt: Selenskyjs Armeechef Valery Zaluzhny.

Auch tausende Zivilisten getötet

Selbst bei einem Miteinbezug möglicher Übertreibungen der Propaganda-Abteilungen beider Kriegsparteien dürften die Verlustzahlen auch aufgrund des massiven Artillerieeinsatzes extrem hoch sein: Im Osten Europas findet ein konventioneller moderner Krieg mit schrecklich wirksamen Waffensystemen statt.

Das Leid der Zivilbevölkerung der Ukraine ist ebenfalls gewaltig groß: Laut der Regierung in Kiew starben bereits 28.000 Menschen unter dem russischen Beschuss, die UNO veröffentlichte kürzlich die Zahl von 5320 toten Zivilisten.

Bisher nicht zurückgeschlagen: russische Bodentruppen im Donbass.