“Es gibt keine neuen Informationen, ich kann ihnen keine Auskunft geben”, beantwortet Anwalt Dr. Michael Rami gegenüber dem eXXpress nicht, wann der kürzlich überraschend abgesagte Prozess gegen seinen Mandanten Florian Teichtmeister (43) doch noch stattfinden könnte.

Der bekannte Wiener Jurist spricht auch nicht über den aktuellen Gesundheitszustand des Burgtheater-Schauspielers und TV-Kommissars, den er medienrechtlich vertritt. Die Fragen nach der mutmaßlichen Dauer der Erkrankung werden abgeschmettert: “Keine Auskunft.” Und im Telefonat bleibt auch unbeantwortet, ob die Erkrankung Teichtmeisters Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern könnte.

Trotz laufender Ermittlungen der Staatsanwaltschaft stand Teichtmeister noch im Vorjahr bei einem Filmfestival am Roten Teppich.

Unangenehme Debatten über Aufsichtspflichten wurden gestoppt

Mit dieser Art von Kommunikation über einen angeklagten österreichischen Schauspiel-Star werden die Spekulationen sicher nicht weniger: Schon jetzt vermuten viele Österreicher, dass die plötzliche Erkrankung des angeklagten TV-Kommissars (“Die Toten von Salzburg”) einen Tag vor dem Prozessbeginn am Wiener Straflandesgericht kein Zufall gewesen sein könnte. Immerhin wurde damit erreicht, dass der erschütternde Fall für Tage aus den Schlagzeilen verschwunden ist – und der Beschuss der heimischen Kulturpolitik etwas verringert ausfiel. So häuften sich ja (der eXXpress berichtete) die Vorwürfe gegen die Burgtheater-Führung und auch gegen den Burgtheater-Aufsichtsrat, in dem auch die Ex-Mitarbeiterin der grünen Parlamentsklubs Doris Schmidauer, die Ehefrau des Bundespräsidenten, Aufsichtspflichten wahrzunehmen hat.

Mit der plötzlichen Vertagung schlief auch – vielleicht von manchen nicht ganz unerwünscht – die emotionale Debatte über den geringen Strafrahmen für die Sammler von Dateien sexuell missbrauchter Kinder ein. Außerdem wurde nicht mehr darüber berichtet, dass die Justiz das Ermittlungsverfahren gegen den linkslastigen Kultur-Promi wegen des Besitzes von mehr als 100 Gramm Kokain eingestellt hat – die gewaltige Menge, mit der Süchtige länger als 3142 Tage auskommen würden, ließen die Ermittler als “Eigenbedarf” durchgehen.

Angeklagt: Florian Teichtmeister (43)

Transparenz in diesem Fall für die Justiz besonders bedeutend

Der eXXpress wird an diesem erschütternden Kriminalfall in der linken Wiener Kultur-Schickeria dranbleiben und immer wieder nachfragen, warum es noch immer nicht zu einem Prozess gegen Florian Teichtmeister kommt.

Korrekt arbeitende Gerichte in einer funktionierenden mitteleuropäischen Demokratie sollten ebenso wie die Justizministerin selbst größtes Interesse daran haben, dass in der Judikative eine Bevorzugung von prominenten Personen absolut auszuschließen ist und dies auch für alle Staatsbürger sichtbar ist.

Beim Dreh: Florian Teichtmeister als TV-Kommissar

Profitiert Teichtmeister von einem Promi-Bonus?