Monika Redlberger-Fritz ist Laborleiterin am Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien und Expertin für sämtliche Viruserkrankungen. In der ersten Folge spricht sie über die Wirksamkeit der Corona-Schutzimpfung gegen Infektionen, schwere Verläufe und gegen Ansteckungen.

Ein Argument gegen die Impfung lautet: Sie verhindert keine Infektion.

Die Schutzrate liegt zurzeit bei 60 bis 70 Prozent. So hoch ist der Anteil der Geimpften, der sich tatsächlich nicht ansteckt. 30 bis 40 Prozent können sich dennoch anstecken. Allerdings haben sie meistens einen erheblich milderen Verlauf.

Geimpfte sind aber immer noch ansteckend.

Das ist richtig, aber sie sind weniger ansteckend und vor allem kürzer ansteckend: durchschnittlich nur drei Tage lang. Das ist auch relevant für die Pandemiebekämpfung, weil es bei Geimpften nicht mehr zu Superspreader-Events kommt.

Warum sollen sich auch Nicht-Risikogruppen impfen lassen, junge und gesunde Menschen etwa?

Man kann nicht vorhersagen, bei wem die Infektion einen milden Verlauf nehmen wird, und bei wem nicht. Es gibt auch junge Personen mit bester Gesundheit, die auf der Intensivstation gelandet sind. Von ihrer Konstitution her hätte nichts für einen schlechten Verlauf gesprochen.

Warum sollen sich die Genesenen impfen lassen? Sie haben ja auch einen hohen Immunschutz.

Ja, aber auch bei ihnen läuft er ab. Die Genesenen brauchen die Impfung ebenfalls nach einer gewissen Zeit, nach der sie wieder reinfizierbar werden.

Darüber sprechen wir mit Monika Redlberger-Fritz in fünf Folgen:

1. Wie gut wirkt die Impfung gegen Infektionen, Ansteckungen, schwere Verläufe?
2. Warum gibt es Impfdurchbrüche?
3. Was wissen wir über die Nebenwirkungen?
4. Wie viele Stiche werden wir brauchen?
5. Ist sich die Wissenschaft einig über die Wirksamkeit der Impfung?