Die Impfstoffe gibt es erst seit kurzem. Weil Langzeitstudien fehlen fürchten manche Menschen neu auftretende Folgen, die wir noch nicht kennen.

Das kann aus mehreren Gründen nicht geschehen. Es wird permanent der Unterschied zwischen Langzeitfolgen und Langzeitdaten vermischt.

Eine Langzeitfolge tritt nach einer Impfung ein und hält dann länger an. Das geschieht aber nicht drei, fünf, sieben Jahre später, sondern 12 bis spätestens 18 Wochen nach dem Stich. Wenn innerhalb dieses Beobachtungszeitraums keine Langzeitfolge beginnt, wird man keine Langzeitfolge mehr bekommen.

Warum?

Eine Impfung kann nicht ein paar Jahre später zu einer ungewünschten Nebenwirkung führen. Das ist ausgeschlossen. Bei einer Impfung bleibt der Wirkstoff nämlich nach der Verabreichung maximal sieben bis zehn Tage im Körper. Danach wird er wieder abgebaut.

Es verhält sich hier nicht wie bei Medikamenten, die ich jahrelang täglich einnehme, bis sich eventuell ein Metabolit bildet, der sich dann im Körper anreichert. Hier sind Spätfolgen auch noch mehrere Jahre später möglich. Nicht aber bei einer Impfung.

Impfungen für junge Menschen birgen in Summe weniger Risiken, als die Infektion

Auch bei jungen Menschen überwiegt der Nutzen

Warum sollen sich auch junge Menschen dem Risiko von Impf-Nebenwirkungen aussetzen?

Weil der Nutzen einer Impfung auch bei ihnen höher ist, als die Gefahr von Nebenwirkungen. (Auch hier kann es schwere Verläufe geben, siehe Folge 1.)

Bei jeder Zulassung eines Impfstoffs wird eine Nutzen-Risiko-Analyse durchgeführt und zwar in allen Altersgruppen. Zum einen wird analysiert, wie viele Erkrankungen, Hospitalisierungen und Todesfälle verhindert werden. Zum anderen stellt man dem die Impfnebenwirkungen und deren Häufigkeit gegenüber. Die Analyse der Impfstoffe hat ergeben: In jeder Altersgruppe ist der Nutzen deutlich höher. Das Risiko einer Infektion ist also weit höher als das viele kleinere Risiko einer Impfreaktion oder -nebenwirkung. Die Daten dazu findet man zum Beispiel bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).

Man hat aber herausgefunden: Der mRNA-Impfstoff des US-Herstellers Moderna geht bei Männern unter 30 mit dem Risiko einer erhöhten Herzmuskelentzündung einher.

Es ist bekannt, dass die Wahrscheinlichkeit der Myokarditis (Herzmuskelentzündung) nach einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff bei zirka 1 von 100.000 Geimpften liegt. Das Risiko einer Herzmuskelenzzündung bei einer Covid-19-Erkrankung ist im Vergleich dazu vier mal höher. Nun hat aber eine Studie aus Skandinavien gezeigt, dass das Risiko einer Myokarditis bei 15- bis 25-jährigen Männern, die mit Moderna geimpft wurden, höher ist als die bekannten 1:100.000.

Hier fehlt uns noch eine exakte Datenlage. Um jedes Risiko zu vermeiden, hat man daher diesen Impfstoff nicht mehr für junge Männer empfohlen, obwohl die Herzmuskelentzündungen bisher mild verlaufen sind. Doch es gibt ja noch andere Impfstoffe, die man verwenden kann.