Durch die am 15. Oktober in Kraft tretende Pflicht zur Vorweisung des sogenannten grünen Passes für alle italienische Arbeitnehmer drohen sich die Personalprobleme im Transportbereich zu verschärfen. Die Verordnung schreibt vor, dass Lkw-Fahrer auf Verlangen den grünen Pass vorzeigen müssen, um Zugang zu den Orten zu erhalten, an denen sie arbeiten. Das könnte das Problem noch verschärfen, warnte Thomas Baumgartner, Präsident des Frächterverbands ANITA.

Schreckgespenst der Massenabwanderung rückt immer näher

Der Prozentsatz der nicht geimpften Personen im Logistiksektor entspreche zwar ungefähr den nationalen Zahlen, das größte Problem seien allerdings die Fahrer der LKW –diese seien zum Großteil Ausländer. „Es besteht die reale Gefahr einer ‘Massenflucht’ von Fahrern, die bereits angekündigt haben, dass sie in ihre Herkunftsländer zurückkehren oder sogar in andere europäische Länder ziehen wollen, um sich nicht impfen oder testen lassen zu müssen“ betonte Baumgartner. Dies könnte den Unternehmen, die bereits unter einem Mangel an Fahrern leiden, irreparablen Schaden zufügen und die wirtschaftliche Erholung behindern, warnte Baumgartner. „Das Schreckgespenst, dass Italien Zeuge einer massiven Abwanderung von Arbeitnehmern wird, rückt immer näher“, so der ANITA-Präsident weiter.

Ohne Impfung, Genesung oder Test keine Bezahlung

Wer keinen italienischen “Green Pass” vorweisen kann, darf nicht zur Arbeit kommen, gilt als unentschuldigt abwesend und bekommt entsprechend kein Arbeitsentgelt. Sozialversicherungsbeiträge und ähnliche Leistungen werden indes weiter gezahlt. Die 3G-Regel betrifft 23 Millionen Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst.