Eigentlich wäre es vorteilhaft im Sinne des Klimawandels, wenn sich der Güterverkehr mehr von der Straße auf die Schiene verlagern würde. Das Problem ist: Im Zuge der deutschen Energiewende sind die Strompreise massiv gestiegen, und darunter leidet nun wieder die Bahn ganz besonders und fürchtet um ihre Profitabilität. Mittlerweile könnte es günstiger sein, wieder auf Dieselloks umzusteigen – was natürlich erst recht nicht im Sinne grüner Klimapolitik ist.

Die Güterbahnen warnen auf jeden Fall wegen der hohen Strompreise vor einer Verlagerung der Fracht auf die Straße. Allein im vergangenen Jahr hätten sich die Tarife für Bahnstrom verdoppelt, erklärte das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE). Zu Jahresbeginn sei keine Entspannung zu beobachten, an den Strombörsen lägen die Preise jetzt sogar bis zu sechsmal so hoch wie im Jänner 2021.

Hohe Strompreise belasten die Klimapolitik

Diesel ist zwar auch teurer geworden, aber eben längst nicht so stark wie Strom. Deshalb dürfte Dieselloks auf der Schiene wieder günstiger sein. Dem NEE zufolge hatten die Energiekosten für die Bahnen schon vor der jüngsten Entwicklung einen Anteil von etwa 20 Prozent an den Betriebskosten. Dieser habe sich nun verdoppelt.

Die deutsche Bundesregierung steht angesichts der wachsenden Strompreise vor einem gravierenden Problem. Diesel, Benzin und Heizöl werden vergleichsweise immer billiger. Nun könnten Öl-Heizungen wieder die attraktivste Wärmequelle werden. somit dann wieder der Kostenvorteil von E-Autos sinkt.