Die italienische Vorsitzende der rechtsnationalen Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens/FdI), sieht eine Schiffsblockade vor Nordafrika als einzigen Weg, um die Migrantenankünfte in ihrer Heimat Italien zu stoppen. “Die beste Lösung für das Problem der Migration besteht darin, die Abfahrten zu blockieren”, so Meloni im Interview mit dem italienischen Radiosender 102-5.

“Viele behaupten, dass eine Seeblockade nicht durchgeführt werden kann, weil dies einer Kriegshandlung ähnlich ist. Warum hat die EU nie versucht, mit Libyen zu verhandeln, um einen Abreisestopp zu vereinbaren?”, fragte Meloni. Sie sprach sich für die Einrichtung von Hotspots in Afrika aus, in denen bewertet werden soll, wer das Recht habe, als Asylwerber nach Europa einzuwandern. “Man kann mit den libyschen Behörden verhandeln”, meinte die 45-jährige Römerin.

Fratelli d'Italia könnten auf 23 Prozent der Stimmen kommen

Meloni führt die laut Umfragen stärkste Einzelpartei im Mitte-Rechts-Block. Sollte die Mitte-Rechts-Koalition die Parlamentswahl am 25. September gewinnen und ihre Gruppierung als stärkste Einzelpartei abschneiden, hat sie Anspruch auf den Posten der Premierministerin. “Die Regeln sind im Mitte-Rechts-Lager bekannt. Die Partei, die in der Koalition die meisten Stimmen erhält, schlägt den Namen des Ministerpräsidenten vor. Dieser Name bin ich, wenn Fratelli d’Italia als stärkste Einzelpartei aus den Wahlen hervorgeht”, so Meloni.

Das Mitte-Rechts-Lager aus Melonis FdI, der Forza Italia von Ex-Premier Silvio Berlusconi und der Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini gilt als Favorit bei der italienischen Parlamentswahl am 25. September. Laut Umfragen könnten es die Fratelli d’Italia auf 23 Prozent der Stimmen schaffen.