Am vergangenen Mittwoch hat der Ramadan begonnen. Millionen Muslime dürfen während dieser Zeit tagsüber nichts essen und trinken. Doch die Fastenzeit ist gerade für streng gläubige Sportler eine enorme Herausforderung. Nun will man in der englischen Premier League den Spielern entgegenkommen. Laut einem Bericht von “Sky Sport News” wurden Schiedsrichter dazu angehalten, während der Abendspiele die Begegnungen zu unterbrechen. Das soll in Absprache mit den Offiziellen und den Spielern geschehen. In der Premier League wären davon etwa Manchester-City-Star Ilkay Gündogan oder Liverpool-Ass Mohamed Salah betroffen.

Muslimischen Spielern soll so die Möglichkeit geboten werden, durch die Einnahme von Flüssigkeit oder leichter Kost (etwa Müsliriegel oder Nahrungsergänzungsmittel) das Fasten zu brechen. Doch nicht nur in England wird darüber diskutiert. Auch in Deutschland wird darüber diskutiert, Spiele zu unterbrechen – und zwar nicht bei irgendeinem Spiel. Schon am Samstag kommt es in der Bundesliga zum Schlager zwischen Bayern München und Borussia Dortmund (18.30 Uhr).

So ist beispielsweise Sadio Mane von den Bayern streng gläubiger Muslim. Der Senegalese betet fünfmal täglich. Allerdings gibt es für das Fastenbrechen keine Regel oder explizite Anweisungen an die Schiedsrichter, meinte Schiedsrichter-Experte Lutz Wagner gegenüber “n-tv.” So liegt es im Ermessen des Schiedsrichters, nach Absprache mit Spielern und Offiziellen eine Pause einzulegen. Das gilt auch für die Trinkpausen oder bei Kopfverletzungen längere Behandlungszeiten zu ermöglichen. Ein Sprecher der Deutschen Fußball-Liga bestätigte jedoch, dass die Zeit der Unterbrechung nachgespielt wird.