Wimbledon: Das Rasenturnier in London gilt als eines der Highlights im Tennis-Kalender. Unter normalen Umständen könnte der russische Tennis-Star Daniil Medwedew ohne Probleme teilnehmen, sofern er fit ist. Doch aufgrund des Krieges in der Ukraine steht die Teilnahme der Nummer zwei der Tennis-Weltrangliste an der Kippe. Bei den Indian Wells musste der Russe nach dem überraschend frühen Ausscheiden den Status als Nummer eins wieder an Novak Djokovic abgeben. Noch dürfen Atheleten aus Weißrussland und Russland im Tennis im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten weiter auf der ATP-Tour und WTA-Tour spielen. Allerdings nicht unter dem Namen oder der Flagge ihrer Länder. Im Davis Cup und Fed Cup hingegen ist Russland als Titelverteidiger von den Bewerben 2022 ausgeschlossen worden.

Zu Beginn des Angriffskrieges positionierte sich Medwedew klar gegen den den Krieg in der Ukraine. Jedoch hat er sich bislang nicht klar von Wladimir Putin distanziert. Viele Fans fordern nun eine klare Haltung von Medwedew. Das russische Tennis-Ass könnte allerdings noch Schwierigkeiten bekommen, will er in Wimbledon spielen. Der britische Sportminister Nigel Huddleston hatte am Dienstag erklärt, dass der US-Open-Sieger möglicherweise Zusicherungen abgeben müsse, den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht zu unterstützen.

Auch Djokovic wird voraussichtlich fehlen

Der Chef der Frauen-Tennis-Spielervereinigung WTA, Steve Simon, hat sich gegen eine Sperre von Einzelspielern aus Russland oder Weißrussland ausgesprochen. “Man weiß nie, was die Zukunft bringt”, sagte Simon der BBC. “Aber was ich sagen kann ist, dass wir nie Spieler von der Tour verbannt haben, weil deren politische Leader gewisse Positionen eingenommen haben.” Individuelle Athleten sollten nicht für “Entscheidungen von autoritären Führungen” bestraft werden.

Doch Medwedew könnte nicht der einzige Superstar sein, der in Wimbledon fehlen könnte. Auch Novak Djokovic wird wegen seiner fehlenden Corona-Impfung höchstwahrscheinlich für das Turnier gesperrt. Der Serbe betonte jedoch, dass er bereit sei, “diesen Preis zu zahlen.”