Wer schläft, sündigt nicht: Das alte Sprichwort nahm sich wohl auch der Bischof von Vittorio Veneto zu Herzen. Jedenfalls beschloss Conrado Pizziolo nach dem Abendessen am Heiligen Abend, sich noch etwas niederzulegen. Der Geistliche verließ sich dabei auf die weltliche Technik, stellte sich extra einen Wecker, um für den wichtigsten Gottesdienst (nach Ostern) fit zu sein. Dabei passierte ihm das Missgeschick: Statt auf 22.50 Uhr stellte er das Gerät auf 10.50 Uhr ein.

Und schlummerte friedlich vor sich hin, bis eine aufgeregte Assistentin in seiner Wohnung stand und eine Exzellenz weckte. Zu spät, die Christmette war nicht mehr zu retten, Ersatz musste her: Mirco Miotto, der Leiter des Diözesanbüros für Liturgie, sprang im voll besetzten Dom ein.

Zerknirschter Bischof entschuldigte sich bei den Gläubigen

Als der Bischof dann doch noch in der Kathedrale erschien, stellte er sich zerknirscht vor seine Gläubigen und entschuldigte sich: “Ich habe euch im Stich gelassen, es tut mir leid.” Und nutzte sogleich die Panne für einen bischöflichen Ratschlag: “Wir dürfen uns nicht vor unseren eigenen Schwächen erschrecken”, sagte er.