Der von Spezialeinheiten gesicherte Komplex am Ufer des Schwarzen Meeres hat so viel Platz wie 70 Einfamilienhäuser: Der Bunker von Wladimir Putin (70) gleicht mehr einer Luxusvilla als einem Schutzbunker.

Das Gebäude ist völlig isoliert und kann auf dem Landweg nicht erreicht werden. Er erstreckt sich über drei Etagen und ist mit allem Komfort ausgestattet: mit einer eigenen Kirche, einem Casino, einem Weinkeller sowie einer Eisfläche für das Eishockey-Training, sogar ein eigener Raum mit einer Stange für Stripperinnen soll beim Bau eingeplant gewesen sein.

Aber das ist noch nicht alles: Wie der “Business Insider” enthüllt, gibt es tatsächlich mindestens zwei getrennte unterirdische Tunnel, die von der Außenseite der “kaiserlichen Datscha” aus sichtbar sind und durch einen Aufzug verbunden sind, der 50 Meter unter die Oberfläche hinabführt. Aus den Bauplänen geht hervor, dass die Tunnel mit ausreichend Frischwasser, Belüftung und umfangreichen Kabeln ausgestattet sind, um die VIP-Bewohner tagelang oder wochenlang zu versorgen.

Die Pläne wurden 2010 auf der Website von Metro Style veröffentlicht – und 2016 wieder gelöscht. Das russische Bauunternehmen wurde inzwischen aufgelöst. Nun hat sie der “Business Insider” von einem Experten überprüfen lassen.

Die Zugänge zum Luxury-Bunker.
Eine der Grafiken, die nun der "Business Insider" veröffentlicht hat.

"Alle Arten von Sicherheitsvorkehrungen vorhanden"

“Dieses Tunnelsystem verfügt über alle Arten von Sicherheitsvorkehrungen”, meint Thaddeus Gabryszewski, ein mit Verteidigungsanlagen vertrauter Bauingenieur. “Es gibt ein Feuerlöschsystem. Es gibt Wasser, es gibt Anlagen für das Abwasser. Das ist dafür gedacht, dass hier jemand lange Zeit überlebt”, betont er.

Ein Detail aus den jetzt geleakten Plänen.

Wohnfläche von 6500 Quadratmeter

Die beiden Tunnel sind 40 beziehungsweise 60 Meter lang und 6 Meter breit, was eine potenzielle Wohnfläche von 17.650 Quadratmetern ergibt, die bombensicher sein soll. Ob sie sogar den Auswirkungen einer nuklearen Explosion standhalten können, ist aus den Plänen nicht einsehbar. “Das hängt davon ab, wie die Betonschalen der Tunnel verstärkt wurden und welches Material zum Auffüllen des Bereichs um sie herum verwendet wurde”, meinte Gabryszewski.

Von Moskau ist dieses Bunkersystem etwa 1600 Kilometer entfernt – im Fall eines Nuklearkriegs wäre der Präsident der Russischen Föderation vermutlich auch hier in all dem Luxus ziemlich einsam.

Der Palazzo des russischen Präsidenten an der Oberfläche.