Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert zusätzlich zu einem Bußgeld, auch höhere Krankenkassenbeiträge für Ungeimpfte. Dieser Vorschlag stieß jedoch auf wenig Zustimmung. Auch Weltärztechef, Frank Ulrich Montgomery, spricht sich klar gegen derartige Maßnahmen in Deutschland aus.

Gegenüber der “Rheinischen Post” meinte Montgomery, dass es im deutschen Gesundheitssystem keine “verschuldensabhängigen Beitragszahlungen” gibt. “Der Raucher muss sich nicht an den Kosten seiner Behandlung beteiligen, der Skiläufer bekommt den Beinbruch auch wie jeder andere behandelt und finanziert. Das ist auch gut so”, so der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes.

Karl Lauterbach, Deutschlands Bundesminister für Gesundheit, lehnt Holetscheks Idee ebenso ab. Zuerst müsse “die Impfpflicht durchdacht und vom Bundestag eingebracht werden”, meinte Lauterbach gegenüber der “Bild”. Der Politiker der SPD befürwortet zwar die Impfpflicht, es sei “jetzt nicht die Zeit gekommen, schon über mögliche Strafen nachzudenken”.

Weltärztechef für flächendeckende FFP2-Maskenpflicht

Während Montgomery Strafzahlungen ablehnt, unterstützt er einen Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chefs, Markus Söder. Dieser möchte eine flächendeckende FFP2-Maskenpflicht einführen. Da diese Maske einen deutlich besseren Schutz bietet als ein einfacher Mund-Nasenschutz, ergebe es Sinn, “in Hochinzidenzzeiten das Tragen von FFP2-Masken verbindlich zu machen”, meinte Montgomery.