Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer (53) warnt: „Omikron wird auf diesem Weg nach China kommen und sich ausbreiten.“ Stürmer befürchtet, dass die Chinesen der Variante ziemlich wehrlos gegenüberstehen. Denn trotz hoher Impfquote dürften sie viel schlechter gegen Omikron geschützt sein als die geimpften Menschen in Europa oder den USA.

Das Problem besteht darin, dass in China die eigenen Stoffe der Firmen Sinovac und Sinopharm verimpft werden. Hongkonger Forscher haben allerdings herausgefunden, dass die chinesischen Totimpfstoffe bei der Omikron-Variante versagen – selbst nach einer Booster-Impfung, berichtet „Blick“.

Im Gegensatz dazu wirken mRNA-Impfstoffe spezifischer: Sie schleusen den Bauplan für das sogenannte Spike-Protein des Virus ein, jenes Eiweiss, mit dem Sars-CoV-2 bei einer natürlichen Infektion in die Zellen eindringt. Daraufhin produzieren die menschlichen Abwehrzellen Antikörper gegen das Spike-Protein.

Schlechte Nachricht für die Weltwirtschaft

Auch der bekannte deutsche Virologe und Regierungsberater Christian Drosten (49) schlägt Alarm. China sei zurzeit seine größte Sorge. In der „Süddeutschen Zeitung“ sagt er: „Das ist eine echte Gefahr, auch für die Weltwirtschaft.“ Sollte China bei ansteigenden Zahlen weiterhin an seiner Null-Covid-Strategie festhalten, dürfte dies weiterhin ganze Unternehmen lahmlegen und die Lieferketten beeinträchtigen.

Für China, Brasilien, Indonesien, die Türkei und viele Entwicklungsländer, in denen die chinesischen Totimpfstoffe verabreicht werden, sind die Studienergebnisse aus Hongkong eine schlechte Nachricht. Sollte der Impfstoff tatsächlich nicht gegen die Omikron-Variante wirken, dürfte die Zahl der Neuinfektionen nicht nur in China dramatisch ansteigen.