25 Millionen Euro an österreichischem Steuergeld überweist die Bundesregierung in Wien pro Jahr an den EU-Fonds für Europäische Friedensfazilität (EPF), bis zum Jahr 2027 sollen sich die Zahlungen auf 175 Millionen Euro summieren. Genau aus diesem EU-Top, in den auch das neutrale Österreich einzahlt, soll jetzt das Geld für die Kampfpanzer-Lieferungen an die Ukraine fließen, deckten nun polnische Medien auf: So wird die Regierung in Warschau nicht wie manche meinten, die 14 “Leopard 2”-Kampfpanzer aus Nächstenliebe und für die Verteidigung der Freiheit kostenlos an die ukrainischen Streitkräfte überstellen, sondern sich das bezahlen lassen.

Bei einem Neuwert von einem “Leopard 2” um die sieben Millionen Euro wird da die EU-Spitze in Brüssel mit einer Rechnung in der Höhe von sicher 70 Millionen Euro konfrontiert sein.

Sollen der ukrainischen Armee helfen: Die "Leopard 2"-Kampfpanzer, auch Polen liefert 14 Stück an Kiew.

Neutrales Österreich muss jetzt bei EU-Waffendeals mitzahlen

Die prompte Bezahlung an Warschau sollte allerdings kein Problems ein: Im Fonds für die Europäische Friedensfazilität liegen angeblich bereits mehrere Milliarden Euro, die alle EU-Nationen einbezahlt haben. Auch die österreichischen Staatsbürger sponsern diese Kriegskasse der EU mit 25 Millionen Euro jährlich.

Und nun finanziert das neutrale Österreich mit seinen Beiträgen auch Waffenkäufe für die Regierung von Wolodymyr Selenskyj in Kiew mit – die Österreicher, die ihre Neutralität besonders schätzen, sind vor diesem ziemlich konkreten Waffen-Sponsering mit österreichischem Steuergeld nicht wirklich gefragt worden, ob sie dies auch tatsächlich wollen.

Insgesamt sollen nun knapp 100 Kampfpanzer aus EU-Nationen und den USA die Armee von Wolodymyr Selenskyj unterstützen.

Sechs Nationen werden Brüssel Rechnungen für Kampfpanzer-Lieferungen schicken

Die polnische Regierung schickte zur Abrechnung bisher Ausgaben von zwei Milliarden Euro für Waffenlieferungen an die Ukraine, erst 30 Millionen Euro wurden bisher von Brüssel an Warschau überwiesen, wird von der polnischen Regierung kritisiert.

Aber nicht nur Polen wird sich die aktuellen Panzerlieferungen an Kiew von der Europäischen Union bezahlen lassen: So wird bereits angekündigt, dass auch weitere fünf Nationen ihre “Leopard 2”-Kampfpanzer nicht kostenlos der ukrainischen Armee übergeben, sondern dies ebenfalls von der EU bezahlen lassen.

Für den Nettozahler Österreich könnte diese Mitfinanzierung der Kampfpanzer für ein kriegsführendes Land zu einem innenpolitischen Problem werden: Die in den Meinungsumfragen zulegende FPÖ kritisierte schon bisher die Einzahlungen der Österreicher in den Fonds der Europäischen Friedensfazilität.

Soll die EU - und somit auch Österreich - die Kampfpanzer-Lieferungen an die Ukraine finanzieren?