Von den Lohnabsprachen-Ermittlungen der Wettbewerbskommissionen (Weko) sind laut „t-online“ 34 Banken aus sechs Deutschschweizer Regionen betroffen. Das sind die aktuellen Fakten, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass die Zahlen der Institute oder die der Regionen nach oben korrigiert werden müssen.

Die Bank, die den Fall durch Selbstanzeige ins Rollen gebracht hat, wird von der Weko laut Informationen von Direktor Patrik Ducrey nicht bekannt gegeben. Er hat lediglich verraten, dass sowohl Geldhäuser wie auch kleine private Banken involviert sind. Der Vorwurf: Mutmaßliche Absprachen insbesondere bei Löhnen für Lehr- und Studienabgänger, sowie für Angestellte mit Weiterbildungen.

„Da dürfte eine ,Smoking Gun' vorliegen“

Warum die Wettbewerbskommission so zurückhaltend ist, erklärt Andreas Kellerhals, Rechtsprofessor an der Universität Zürich, laut „t-online“ so: „Das Sekretariat ist bei der Eröffnung von Voruntersuchungen generell eher zurückhaltend. Erst recht bei Fallgruppen, die noch nie aufgetreten sind. Da dürfte eine ,Smoking Gun‘ vorliegen.“

Es ist das erste Mal, dass von der Weko solche Absprachen untersucht werden. Problematisch sind die deshalb, weil dadurch der Wettbewerb erheblich beeinträchtigt oder beseitigt werden kann. Vor allem dann, wenn so viele Institute darin verstrickt sind. Laut Kellerhals ging es den Banken darum, die Löhne nach oben zu begrenzen. Leittragend sind dabei die Angestellten. Der Verband Arbeitgeber Banken erklärte dazu: „Es gibt auf Verbandsebene keine Absprachen zu Löhnen.“

Wird der Verdacht bestätigt, fassen die Geldinstitute satte Strafen aus

Wenn doch, stehen den Banken satte Strafen ins Haus. Zehn Prozent des Umsatzes, der in den vergangenen drei Geschäftsjahren erwirtschaftet wurde, könnte das Bußgeld ausmachen.

Grundsätzlich liegen derartige Absprachen im Trend. Vor allem in den USA und bei großen Tech-Konzernen, aber auch in Europa ist das Thema bereits bekannt. Den ersten großen Fall hat der Kontinent nun ausgerechnet mit den schweizerischen Banken.