Der Satz „Ich schieße dich auf den Mond!“ mag dem einen oder anderen in der ersten Erregung über die Lippen kommen. Dass man denjenigen, auf den man eine Wut hat, aber nicht irgendwohin schießen kann, ist spätestens jetzt klar. Der Grund: Zwischen den USA und China herrscht derzeit ein Gedrängel. Beide wollen ihre Mondstationen nämlich ausgerechnet im selben Gebiet des Erdtrabanten aufstellen, konkret in der Nähe des lunaren Südpols.

Ein Interessenkonflikt um wichtige Ressourcen

Wie die Fachzeitschrift SpaceNews berichtete, fiel die Wahl der NASA und der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas deshalb auf diese bestimmte Region des Mondes, weil es dort neben Erhöhungen und guten Lichtverhältnissen riesige Mondkrater gibt. Es wird angenommen, dass es in diesen Kratern nicht nur Wassereis, sondern auch viel Kohlendioxid (CO2) gibt. Letzteres kann für die Produktion von Raketentreibstoff, aber auch für Biomaterialien oder Stahl genutzt werden. Rohstoffe, die zur Betreibung einer Mondstation ungemein wichtig sind.

Bahnt sich erster Staatenkonflikt jenseits der Erde an?

Für den US-Professor für Weltraumrecht, Christopher Newman, kommt es jetzt darauf an, wer schneller sei. Wie er gegenüber SpaceNews sagte, könnte dies der erste Staatenkonflikt sein, bei dem es um Ressourcen „jenseits der Erde“ geht. Die bemannten Mondmissionen Chinas und der USA sind offiziell für 2024 und 2025 geplant.