Die Zielsetzung für die Nominierung des rechtslastigen Ex-Krone-Mitarbeiters Tassilo Wallentin zum Hofburg-Kandidaten war von Anfang an klar (der eXXpress berichtete): Mit dessen Antreten verhindert eine wirtschaftsfreundliche Mitte-Rechts-Gruppierung einen Zweikampf Rosenkranz (rechtes Lager) gegen Van der Bellen (linkes Lager). Die Finanzierung von Wallentins Wahlkampf soll somit die Chancen auf eine Stichwahl des FPÖ-Kandidaten mit dem jetzigen Amtsinhaber nach dem ersten Wahlgang minimieren: Neben Rosenkranz und Wallentin fischen auch noch Gerald Grosz und Michael Brunner (MfG) nach Stimmen der nicht wirklich linken Österreicher.

Ein erstes Indiz, dass diese Strategie erfolgreich sein dürfte, liefert jetzt die neue Umfrage der Lazarsfeld-Gemeinschaft für die Tageszeitung “Österreich”:  Laut dieser Studie verliert Rosenkranz nach dem Bekanntwerden des Antretens von Tassilo Wallentin sofort 7 Prozentpunkte (jetzt auf 11 %). Wallentin selbst kommt aber auch auf nur 9 % und ist somit auch weit von einer Stichwahl-Chance gegen Van der Bellen (58 %) entfernt.

Der aktuelle Stand in den Umfragen.

Noch acht Wochen bis zum Wahltag

Auch die anderen Hofburg-Kandidaten können aktuell noch nicht wirklich bei den Österreichern punkten – sie dürften alle zu unbekannt sein: So verlor der hauseigene Kandidat Gerald Grosz in der “Österreich”-Umfrage drei Prozentpunkte (jetzt bei 7 %) und der Sänger Marco Pogo, der immerhin schon alle 6000 Unterstützungserklärungen gesammelt hat, bleibt bei 9 %. Der Obmann der MfG kommt in der neuen Umfrage auf 6 %.

Noch sind es allerdings acht Wochen bis zum Wahltag am 9. Oktober. Interessant: Bei vielen bisherigen Unterstützern Van der Bellens schwindet aktuell die Überzeugung, ihn nochmals zu wählen: Besonders abschreckend für eine weitere Wahl sei seine brutale Kommunikation gegen Kritiker der EU-Sanktionen – immerhin ist bereits eine klare Mehrheit der Österreicher (52 % nach INSA für eXXpress) für eine sofortige Beendingung dieser Strafmaßnahmen gegen Russland, weil sie uns selbst mehr schaden würden.