“Kennen Sie jemanden, der gegen EU-Sanktionen gegen Russland oder Belarus verstößt? Wir haben ein Online-Tool eingerichtet, über das Hinweisgeber uns kontaktieren und Verstöße gegen EU-Sanktionen melden können.” Mit diesem Tweet sorgt die Europäische Kommission für große Aufregung im Netz. Mit dem neuen “Whistleblower-Tool” soll es nun möglich sein, all jene Unternehmen sowie Bürger zu verraten, die gegen die Sanktionen verstoßen – komplett anonym. Ein Vorgehen, dass an die schlimmsten Zeiten der europäischen Geschichte erinnert.

"Ordnungsgemäße Umsetzung ist unerlässlich"

“Eine ordnungsgemäße Umsetzung ist für die Wirksamkeit der EU-Sanktionen unerlässlich. Die Weitergabe von Informationen aus erster Hand kann ein wirksames Instrument sein, um Fälle von Sanktionsverstößen, einschließlich Umgehung und Umgehung, aufzudecken. Indem Sie uns freiwillig Informationen über Verstöße gegen EU-Sanktionen übermitteln, von denen Sie möglicherweise Kenntnis haben, können Sie uns helfen, solche Praktiken zu untersuchen und die Einhaltung von Sanktionen in der EU sicherzustellen.”, heißt es auf der neuen Homepage der EU. Diese Aktion wird das Image von Ursula von der Leyen & Co. wohl eher nicht fördern.

Keine Skrupel: Die ersten Vernaderer zwitscherten bereits

Das erinnert nicht nur an Metternich’schen Zeiten, als der Fürst im Kaiserreich im 19. Jahrhundert das Vernadern modern machte, sondern auch an die 1930er-Jahre. Das sehen auch Twitter-User so. Einer schreibt: „Man kann also jede Person oder Organisationen anonym verraten, die dem Masterplan der EU nicht einhalten. Das hört sich für mich verdächtig nach den 1930ern in Deutschland an“. Ein anderer zog gleich den Vergleich mit der Gestapo. Einige User machten sich unter dem Tweet lustig, es gibt aber auch welche, die ganz beflissen diverse Länder nannten. Ganz schön spooky. Dagegen war Halloween ein Kindergeburtstag.