Guterres habe Briefe an die UNO-Vertretungen Russlands und der Ukraine geschickt mit der Bitte, ihn in Moskau beziehungsweise in Kiew zu empfangen. Es müssten „dringende Schritte“ zur Herstellung von Frieden in der Ukraine herbeigeführt werden, so der UNO-Chef, der zuletzt mehrfach eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gefordert hatte.

Eine Feuerpause böte Zivilisten und Zivilistinnen die Gelegenheit, umkämpfte Gebiete zu verlassen, sagte er. Gleichzeitig könnten Hilfsorganisationen lebensrettende Unterstützung in besonders betroffenen Regionen wie Mariupol, Cherson und Donezk leisten. Auch hoffe er, dass der Beginn des orthodoxen Osterfestes Zeit zum Reflektieren bietet.

Laut UNO-Sprecher Stephane Dujarric gab es bisher noch keine Reaktion aus den beiden Ländern. Die Vereinten Nationen wollten den Vorstoß des Generalsekretärs zunächst nicht als offiziellen Mediationsversuch darstellen.

Persönlicher Einsatz ist gefragt

Nach Kommissionspräsidentin von der Leyen war zuletzt am Mittwoch war EU-Ratspräsident Charles Michel nach Kiew gereist, um Präsident Selenskyj weitere Unterstützung zuzusichern.

In den letzten Tagen war immer mehr gefordert worden – zuletzt durch einen Brandbrief von 200 ehemaligen Mitarbeitern – , dass sich Guterres persönlich stärker in den Konflikt engagieren müsse. Vor allem Russland ist derzeit nicht gut auf die internationale Staatengemeinschaft zu sprechen: Zu deutlich wurde das Land wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine verurteilt.