Seit Wochen stehen Samstage in der Bundeshauptstadt im Zeichen von Großdemonstrationen rund um die Coronapandemie. Auch am letzten Samstag strömten laut Polizeiangaben wieder 44.000 Menschen über den Ring, laut FPÖ sollen es gar 100.000 Demonstranten gewesen sein. Gegenstand der Proteste sind immer dieselben Themen: Die Coronamaßnahmen und die Regierung, doch vor allem die Impfpflicht, für deren Umsetzung vergangene Woche auch offiziell der erste Gesetzesentwurf präsentiert wurde, erhitzen die Gemüter und treiben einen immer tieferen Keil in die Gesellschaft. Nicht nur wegen der Masse an Menschen und das Verkehrschaos rund um die Demos sorgen diese für Sorgen – auch die Tatsache, dass viele, teils sehr gewaltbereite rechtsextreme Personen sich unter die Demonstranten mischen, sorgt für Zündstoff. Darum scheint sich nun die Antifa einmal mehr für eine Gegendemo organisiert zu haben – und die soll schon am heutigen Montagabend stattfinden.

Unter dem Motto “taking back the streets” wollen sich die Linken nun “die Straße zurückholen” – mit einer Demo. Sie wollen “gemeinsam gegen Rechte, Coronaleugner und für eine antifaschistische Bekämpfung dieser Pandemie auf die Straße gehen”, heißt es in einer Ankündigung auf Twitter. Ursprünglich war der Demo-Start für 18.30 angesagt, nun soll es um 19.30 am Christian-Broda-Platz beim Wiener Westbahnhof losgehen.

Als Grund, warum die Demo eine Stunde nach hinten verschoben wurde, geben die linken Organisatoren Druck seitens der Exekutive an, die offenbar Eskalationen zwischen Linken und Rechten vermeiden möchte: “Die Polizei hat uns gezwungen eine Stunde später anzufangen, weil überall auf dem Ring und auf unserer Route Demos von Schwurbler*innen und Nazis angemeldet wurden. Passt auf euch auf!”, hieß es.