Natürlich wird jeder einzelne Verein, jeder Club und jede Theatergruppe, die im aktuellen Subventionsbericht der Stadt Wien genannt werden, durchaus gute Argumente vorgebracht haben, warum eine finanzielle Unterstützung durch den Steuerzahler absolut nötig ist. Die öffentliche Hand ermöglicht zahlreiche gute und wichtige Kultur- und Sozialprojekte und sichert das Überleben vieler Theaterbühnen und einiger Kabarettisten.

Bei der Durchsicht der langen Liste fallen allerdings dann doch einige Subventionsempfänger auf, bei denen zumindest die Höhe der vom Steuerzahler geleisteten Finanzspritze diskutiert werden könnte.

Subvention für die Akkordeon-Verbreitung

So erhielt etwa der “Kulturverein zur Verbreitung der Akkordeon-Musik” im Jahr 2020 nicht weniger als 75.000 € Steuergeld. Die Frage könnte dabei auftauchen: Warum wird das Spielen der Ziehharmonika gefördert, aber nicht die Verbreitung der Blockflöte?

Ebenfalls fällt in der Liste auf: 39.000 € flossen im Jahr 2020 an das Wiener “Institut für Beziehungs- und Sex-Forschung”, das sich auf die Beratung in “Prozessen des Coming-Out” und für die Hilfestellung bei “Fragen zur sexuellen Orientierung” spezialisiert hat.

Auch Steuergeld für "Persönlichkeits-Entwickler"

Deutlich mehr Geld aus dem Stadtbudget floss an den “Verein zur Förderung des fantastischen Films”: An die Veranstalter des “Slash”-Filmfestivals wurden 150.000 € überwiesen.

Günstig kommt die Wiener Steuerzahler die “Plattform für Persönlichkeitsentwicklung und Bewusstseinbildung – I am good”: Es flossen 5000 € an Unterstützung.

Deutlich mehr Steuergeld gab’s für die “IG Kultur Wien”: 90.000 € gingen an die Adresse an der Gumpoendorfer Straße 63.

Gleich 3,7 Millionen Euro werden in drei aufeinander folgenden Jahren an das “Verein zur Schaffung offener Kultur- und und Werkstättenhäuser WUK” von der Stadt Wien überwiesen.

750.000 € Steuergeld für ein Jahr: der Mini-Sender Okto TV

750.000 € für Mini-Sender Okto TV

Zu den ganz großen Subventionsempfängern im rot-pinken Wien zählt auch der Mini-TV-Sender “Okto”: Die Betreibergesellschaft Community TV mit ihrem Geschäftsführer Christian Jungwirth wird 2021 mit nicht weniger als 750.000 € Steuergeld am Leben gehalten. Dafür bietet der TV-Unternehmer “Teppichkunst aus Aserbaidschan” oder “Taxi Speiber”.

Zu einem wesentlich “sorgsameren Umgang mit dem Steuergeld” mahnt dazu der Dritte Präsident des Wiener Landtags, Manfred Juraczka (ÖVP): “Jeder soll seine legalen Neigungen bitte ausleben, jeder soll Spaß an seinem Hobby haben – aber bitte nicht alles auf Kosten der Steuerzahler.”