Hakan Gördü, Klubobmann der SÖZ (Soziale & ökologische Partei) in Favoriten, möchte seinen Heimatbezirk im Ramadan festlich schmücken, um die Vielfalt in der Stadt zu betonen, wie er sagt – der eXXpress berichtete. Während in Deutschland erste Straßenschilder in arabischer Sprache für Aufregung sorgen, wird diese Forderung aktuell in Wien heiß diskutiert. Wie ernst man solche Debatten mittlerweile tatsächlich führen muss, zeigt ein Blick auf die Statistik.

Die Zahlen sprechen für den Islam

Im Jahr 2021 lebten in Österreich bereits 746.000 Muslime. Ein deutlicher Anstieg gegenüber der letzten amtlichen Erhebung von 2001. Und eine Messlatte dafür, wie es in den kommenden Jahrzehnten aussehen wird. Die Zuwanderung aus der islamischen Welt schreitet zum einen ungebremst voran. Zum anderen besagen Zahlen des “Österreichischen Integrationsfonds”, dass österreichische Frauen durchschnittlich 1,48 Kinder in ihrem Leben erwarten. Türkinnen bekommen im Schnitt allerdings hingegen 2,4 Kinder, Frauen aus Afghanistan 3,8 und Frauen aus Syrien 5,3 Kinder. Die Zukunftsprognose lässt sich anhand dieser Daten sehr einfach errechnen.

Österreicher fallen vom Glauben ab

Für das Jahr 1971 liegen erstmals Daten für den Islam vor. Damals gaben gerade einmal 0,3 Prozent an, Muslime zu sein. 2021 waren es 8,3 Prozent, wobei sich der Anteil in den 20 Jahren davor verdoppelt hat. Abseits des Islams ist Österreich in einer dauerhaften Glaubenskrise. 1951 bekannten sich noch 89 Prozent der Bevölkerung zur katholischen Kirche, 1971 waren es immerhin noch 87 Prozent. Seither ging der Wert signifikant nach unten, zuletzt sogar in höherem Tempo. 2001 waren es noch knapp 74 Prozent, im Vorjahr machten die römisch-katholischen Österreicher dann gerade noch gut 55 Prozent der Bevölkerung aus!

Die Zahl der Muslime in Österreich steigt seit 1971 kontinuierlich an – während sich immer weniger Bürger zum Christentum bekennen

Bald: Weihnachtsbeleuchtung für eine Minderheit

Rein mathematisch ist es also nur noch eine Frage der Zeit, bis Aktivisten in Wien die Anbringung angemessener Beleuchtung zur Weihnachtszeit fordern, um die Vielfalt in der Stadt zu betonen.