Auch wenn die zuständige Magistratsabteilung MA10 übers Wochenende nach besten Kräften kurbelte, das traurige Ergebnis des Kindergarten-Skandals um “Minibambini” mit seinen zwölf Standorten und 800 betreuten Kindern in Wien konnte nicht mehr wettgemacht werden. Montag in der Früh herrschte allerorts Konfusion. Wie viele Kinder nach der Insolvenz und der Zwangsschließung der Clan-Kindergärten tatsächlich ohne Betreuung waren, konnte auch das Büro des zuständigen Bildungsstadtrats Christoph Wiederkehr (Neos) nicht sagen.

Rechnerisch müssten es um die 550 Kinder sein, deren Unterbringung völlig ungeklärt ist. Denn bislang hätten laut MA 10 in den den letzten beiden Tagen 120 Eltern einen neuen Platz oder “zufriedenstellende Angebote” erhalten, was immer das heißen mag. Bereits zuvor waren 136 Buben und Mädchen von “Minibambini” auf andere Einrichtungen verteilt worden. Sicher werden sich andere Eltern auf eigene Faust um eine Alternative für ihre Kinder gekümmert haben – doch wissen tut dies im Rathaus niemand.

Clan-Kindergärten: Verwendung von Millionen-Subventionen ungeklärt

Wie vom eXXpress berichtet, war der Kindergarten-Kette “Minibambini” vergangenen Freitag die Betriebserlaubnis entzogen worden. Es war die Konsequenz aus der Insolvenz der Clan-Kindergärten einen Tag zuvor. Damit war eines der traurigsten Kapitel in der an Skandalen reichen Wiener Kindergarten-Historie beendet.

Die Kindergarten-Betreiber waren im Jänner wegen ihrer dubiosen Geschäftspraktiken durch den Rechnungshof aufgeflogen. Millionen-Zuwendungen sollen zweckentfremdet worden sein. Mitglieder der Betreiber-Familie sollen Gelder in die eigene Tasche gewirtschaftet und sich ein Luxusleben auf Kosten der Steuerzahler genehmigt haben. Als die Stadt auch noch Hunderttausende an Euro zurück verlangte, war die Kette pleite.