“Gesamtkosten 741 Millionen Euro” steht in der letzten Spalte der Kalkulation, die kürzlich offenbar auch dem Aufsichtsrat der Wien Holding vorgelegt worden ist. Die 100-Prozent-Tochter der Stadt Wien könnte mit diesen Daten zur Finanzierung der Arena in Wien-Landstraße dann doch etwas die Steuerzahler überraschen: So war für den Architektenwettbewerb für die neue riesige Veranstaltungs-Location, die auch künftig Konzert-Termine und Großveranstaltungen von der Wiener Stadthalle übernehmen soll, ein Kostendeckel von maximal 250 Millionen Euro kommuniziert. Auch am 16. April 2020 wurde auf eine Anfrage der NEOS geantwortet: “Reine Bauwerkskosten inklusive Außenanlagen 250 Millionen Euro gedeckelt.”

Dass die Kosten für den Bau der Arena jetzt mit 741 Millionen aus dem Ruder laufen würden, wird von der Wien-Holding dementiert: “Kolportiert werden zu den Gesamtkosten viele unterschiedliche Zahlen, woher auch immer sie stammen. Bei den 740 Millionen handelt es sich um erste Szenarienschätzungen zu Beginn des Projektes, bis zu welchen Größenordnungen es gehen könnte. Es ist wichtig, dass man sich auch aus kaufmännischer Sorgfalt mit allen Szenarien auseinandersetzt.”

Arena: Statt 2024 erst im Jahr 2026 in Vollbetrieb

Der große Unterschied in den genannten Kosten ergebe sich auch dadurch, weil für den Architektenwettbewerb nur vier der acht Kostengruppen genannt worden sind: Bauwerk-Rohbau,  Bauwerk-Technik, Bauwerk-Ausbau und Bauwerk-Außenanlagen gemäß ÖNORM B 180. “Dieser Kostendeckel wurde vom Siegerprojekt eingehalten”, sagt der Kommunikations-Chef der Wien-Holding. Erste “Ende dieses Jahres” könnte eine exaktere Kostenschätzung mit einer Genauigkeit von +/- 15 Prozent vorgelegt werden, jetzt seien alle Aussagen darüber verfrüht.

Ein Spatenstich sei heuer jedenfalls unwahrscheinlich: Die Fertigstellung verschiebe sich auch aufgrund der Corona-Situation auf das Jahr 2025, die Eröffnung auf 2026. Zur Erinnerung: Ursprünglich war der Start des Vollbetriebs für 2024 geplant.

Rathaus-Insider warnen bereits vor einem “Krankenhaus Nord 2.0”, während in der Führung der Wien-Holding das Auftauchen der 741-Millionen-Schätzung “als eine Intrige gegen den Chef” gewertet wird.

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