Das Internationale Olympische Komitee beharrt in der Debatte um die Wiederzulassung russischer und weißrussischer Sportler auf die internationale Bühne auf der Autonomie von Sportorganisationen. Zudem kritisierte das IOC eine Erklärung des Europaparlaments. Diese stehe “in klarem Widerspruch zum einigenden friedensfördernden Auftrag der Olympischen Spiele und der mehrfach von der Europäischen Union und ihren Mitgliedsstaaten gebilligten Olympischen Charta”, teilte ein IOC-Sprecher mit.

In der vergangenen Woche forderten die EU-Abgeordneten die 27 EU-Staaten und die internationale Gemeinschaft in einer Resolution dazu auf, Druck auf das IOC auszuüben. Das Internationale Olympische Komitee solle seine “beschämende Entscheidung” rückgängig machen. Sportlern der beiden Länder zu erlauben, unter einer neutralen Flagge anzutreten, laufe der facettenreichen Isolation dieser Länder zuwider und werde von beiden Regimen zu Propagandazwecken genutzt, hieß es weiter.

Boykott-Drohungen und Kritik

Erst vor wenigen Wochen öffnete man russischen und weißrussischen Sportlern im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris die Türen. So können Sportler beider Länder möglicherweise unter einer neutralen Flagge antreten.Das IOC stellte indes fest, dass noch keine Entscheidung getroffen sei und verwies auf die Bedenken von zwei Sonderberichterstattern der Vereinten Nationen. Diese hatten vom IOC gefordert, die Nichtdiskriminierung von Athleten aufgrund deren Nationalität sicherzustellen. Nach diesem Vorschlag drohten die baltischen Staaten mit einem Boykott. Auch die Ukraine kritisierte das IOC scharf.