Frankreich-Kapitän Hugo Lloris wird auf das Tragen einer “One Love”-Binde verzichten. Der Tottenham-Star will die Kultur in Katar respektieren. Das gab der Torhüter im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP bekannt. “Wenn wir ausländische Besucher in Frankreich willkommen heißen, möchten wir oft, dass sie unsere Regeln und unsere Kultur respektieren. Das werde ich auch tun, wenn ich nach Katar fahre,” begründete Lloris seine Entscheidung.

Zuvor sprach sich bereits der Präsident des französischen Fußballverbandes, Noel Le Graet gegen die Initiative aus. Katar steht bekanntermaßen stark in der Kritik. Dem Wüstenstaat werden Verstöße gegen Menschenrechte, Ausbeutung von ausländischen Arbeitern sowie Unterdrückung von Minderheiten und Frauenrechten vorgeworfen. Jüngst sorgte der WM-Botschafter in einem Interview mit ZDF in der Doku “Geheimsache Katar” für einen Skandal. Dieser bezeichnete Homosexualität als “geistigen Schaden”. Diese Ansichten teilt der Torwart zwar nicht. Allerdings meinte Lloris: “Ich kann mit ihren Ideen einverstanden sein oder nicht, aber ich muss dafür Respekt zeigen.“

Die Initiative mit der “One Love”-Binde wurde vom europäischen Fußballverband ins Leben gerufen. Die Mannschaftskapitäne wurden dazu aufgerufen, bei Spielen die Binde in Regenbogen-Farben zu tragen. So wird beispielsweise auch der deutsche Torhüter Manuel Neuer die “One Love”-Binde tragen.