Van der Bellen ließ es im ORF-Interview offen, ob er den FPÖ-Chef als Kanzler angeloben würde. Kritik übte er an der Haltung der FPÖ zur EU und zum Russlandkrieg, und er erinnert an die Razzia im Verfassungsschutz. Van der Bellen definierte “rote Linien”, die aus seiner Sicht nicht überschritten werden dürfen. Für viele Österreicher ist es aber der Bundespräsident selbst, der eine solche Linie überschritten hat.  Auch im eXXpress-Leserforum wird das Demokratieverständnis des Bundespräsidenten infrage gestellt. Viele sind überzeugt, dass der Bundespräsident mit seinen Äußerungen noch “Wahlwerbung” für die FPÖ betreibt.

Kickl: "Sehr rechtsstaatlich. Sehr tolerant. ..."

In einem Posting auf Facebook reagierte der FPÖ-Chef mittlerweile auf die Aussagen Van der Bellens. “Erhellend” seien diese gewesen. Es solle wohl nicht der Wählerwille entscheiden, „sondern die persönliche Willkür einer einzelnen Person“, so Kickl. „Um moralisch zu sein, genügt es, den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zu verurteilen. Alle anderen Angriffskriege sind offenbar gar kein Problem“, schreibt er weiter. „Und zur EU darf man nur freundlich sein, sonst ist man ein Europafeind.“ Abschließend merkte der FPÖ-Chef an: „Aha. Sehr neutral. Sehr demokratisch. Sehr moralisch. Sehr rechtsstaatlich. Sehr tolerant. Oder vielleicht doch nicht?”

Das sagen die eXXpress-Leser