Schon über Jahrzehnte hinweg erfreuen sich die Geschichten von Karl May rund um den Indianer-Häuptling großer Beliebtheit. Doch vor wenigen Tagen nahm der Ravensburger Verlag die neuesten Abenteuer der Apachen aus dem Verkauf. In einem Instagram-Post begründete die Firma dies mit dem Feedback der Nutzer, das gezeigt habe, “dass wir mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben”.

Nun hat sich die Witwe des Schauspielers Pierre Brice (†86), Hella (72) zu Wort gemeldet. Wohl niemand verkörperte die Rolle des Winnetou so legendär wie Brice. Die beiden waren 34 Jahre lang verheiratet. Gegenüber der “Bild” hat sich Hella nun zu den jüngsten Entwicklungen geäußert: “Denkt, lest und überlegt, bevor Ihr überall Wut, Hass und Aufregung aus Euren Herzen lasst.“

Hella selbst trägt die Werte von Winnetou weiter. Sie schreibt außerdem an einem neuen Buch (… und dann blieb ich ewig Winnetou“). Dabei stieß die Witwe von Pierre Brice auf einen zweiseitigen Brief aus den USA. Dieser kam laut Hella von der Ur-Ur-Enkelin des berühmten Cochise, der als einer der berühmtesten Krieger der Apachen-Häuptlinge galt. Gemeinsam mit seinem Sohn kämpfte er für die Lebensräume der Apachen. Diese bedankte sich als Vertreterin der Chiricahua-Apachen beim Filmstar. Er habe das Volk mit “großer Würde dargestellt und große Bereiche unserer Kultur auf die Leinwand gebracht.“

Der berühmteste aller Indianer: der französische Schauspieler Pierre BriceAPA/EPA DPA/STR - DATABASE
Und mit Gattin Hella. Die beiden waren 34 Jahre lang verheiratet.

Als Dank wurden Brice und seine Ehefrau 2013 sogar zur heiligen Zeremonie in die Wildnis eingeladen. Allerdings kam es nicht mehr dazu, da die Ur-Enkelin (Debi Naiche-Martinez) 2012 verstarb, der Winnetou-Schauspieler am 6. Juni 2015. Witwe Hella richtete dabei einen Appell und betonte, dass Winnetou nicht sterben dürfe: “Mein Pierre und seine Werte sind immer noch bei uns.”