„Die Lage ist ernst“, machte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) unmissverständlich klar. Dass es sich bei der Drosselung aus Russland um die Folgen einer Störung handeln soll, läßt der Minister nicht gelten. „Die Drosselung der Gaslieferungen ist ein ökonomischer Angriff auf uns.“ Die Strategie von Russlands Präsident Wladimir Putin sei es, Unsicherheit zu schüren, die Preise hoch zu treiben und zu spalten.

"Müssen uns auf weiteren Preisanstieg gefasst machen"

„Wir sind in einer Gaskrise. Gas ist von nun an ein knappes Gut. Die Preise sind jetzt schon hoch, und wir müssen uns auf weitere Anstiege gefasst machen.“ Oberste Priorität sei es nun, die Gasspeicher zu füllen.

“Energiekrise schlimmer als Coronavirus-Pandemie”

Die reduzierten Gaslieferungen Russlands sind laut  Robert Habeck ein “ökonomischer Angriff auf uns”. Das sei eine andere Dimension als bisher, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Berlin beim Tag der Industrie. Die Bundesnetzagentur befürchtet eine unzureichende Gasversorgung im Winter. Der Zeitung “Die Welt” zufolge bereitet die Bundesregierung die Ausrufung der Alarmstufe innerhalb weniger Tage vor.

“Das Muster ist erkennbar”, sagte Habeck. Russlands Präsident Wladimir Putin wolle immer wieder Ängste schüren, unter anderem vor Armut. Die Menge an Gas werde reduziert, um die Preise hochzutreiben. “Diese Strategie darf nicht erfolgreich sein.” Vorstellbar sei auch, dass Putin Engpässe bei Lebensmitteln schüren könnte, vor allem bei Weizen. Die ökonomische Situation durch fehlende Energielieferungen könne sogar noch schlimmer werden als die Coronavirus-Pandemie, in der die Wirtschaft 2020 so stark eingebrochen ist wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr.