Es war abzusehen, dennoch scheint ganz Österreich am Freitag in einer Art Schockstarre zu sein, nachdem die Bundesregierung unter Alexander Schallenberg ausgesprochen hat, was alle befürchteten: Das ganze Land muss einmal mehr ausnahmslos in einen harten Lockdown – das öffentliche Leben fährt komplett herunter, Handel, Gastronomie, Hotels, Fitnesscenter, Friseure – und ja, natürlich auch die teilweise eben erst eröffneten Weihnachtsmärkte müssen einmal mehr ihre Tore schließen. Ein wirtschaftliches Desaster, doch die eskalierende Situation mit immer mehr Neuinfektionen und überlasteten Labors und Krankenhäusern lässt der Politik keine andere Wahl, als die Notbremse zu ziehen. Und es ist eine Vollbremsung: Zum Lockdown kommt auch eine allgemeine Impfpflicht im Februar. Dieser doppelte Corona-Hammer schlägt nicht nur in Österreich, sondern auch international hohe Wellen – und noch am Freitag wurde schnell klar, das Österreich mit diesen Maßnahmen nicht lange allein auf weiter Flur bleiben wird. Auch unsere bayrischen Nachbarn schärfen bereits nach.

Söder greift hart durch

Wie der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag nach einer Sitzung seines Kabinetts in München verkündete, müsse angesichts der auch im deutschen Freistaat immer brenzliger werdenden Pandemiesituation hart durchgegriffen werden. Konkret bedeutet das, dass in bayrischen Corona-Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1000 das öffentliche Leben in weiten Bereichen auf ein Minimum heruntergefahren wird. Ausnahmen werde es für Kitas, Schulen und den Handel geben, so Söder. Der Nachtgastronomie und auch sämtlichen Weihnachtsmärkten wird der Riegel vorgeschoben, letztere werden ausnahmslos geschlossen bzw. abgesagt. Es müsse dort vorgegangen werden, wo es die meisten Ansteckungen gebe, begründete der Regierungschef diesen Schritt.