Wenige Monate vor den allgemeinen Wahlen im Frühjahr 2022 ist Serbiens Präsident Aleksandar Vucic nun auch um die Erhöhung von Geburtenraten in dem Balkanland bemüht. “Wir sind als Nation im Schwinden begriffen”, erklärte Vucic bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, bei welcher er höhere Finanzhilfen des Staates für jedes erste Kind versprach.

Anstatt wie bisher 100.000 Dinar (850,53 Euro) für ihr erstes Kind sollen junge Eltern aus der Staatskasse künftig dreimal so viel – 300.000 Dinar (2.551,59 Euro) – erhalten. Die neue Regelung soll am 1. Jänner 2022 in Kraft treten.

Doppelt so viele Tote wie Neugeborene

Laut amtlicher Statistik wurden in Serbien im Vorjahr knapp 62.000 Kinder geboren, fast doppelt so viele Menschen – knapp 115.000 – sind gestorben. Dem Statistikamt zufolge waren 2019 noch über 63.000 Kinder geboren worden, gleichzeitig waren gut 100.000 Personen gestorben. Serbien hat etwas weniger als sieben Millionen Einwohner.

Die im Vorjahr erhöhten Sterberaten waren zum Teil auch dem Coronavirus zuzuschreiben. Seit März 2020 bis zum gestrigem Dienstag wurden in Serbien laut offizieller Statistik insgesamt 11.335 Coronavirustote gemeldet. Regierungskritische Experten gehen davon aus, dass die wahren Zahlen dreimal so hoch liegen dürften. (APA/red)