Erstmals hat jetzt FPÖ-Chef Herbert Kickl in der K-Frage mehr Zustimmung bei einer Umfrage geholt als SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner. Darüber hinaus stößt ihr Zickzack-Kurs in Fragen der politischen Annäherung an die Freiheitlichen so manchem Genossen sauer auf. Trotz Regierungskrise inklusive Kanzler-Abschied tritt die SPÖ in Sonntagsfragen weiterhin auf der Stelle.

Der Wegfall des Kurz-Faktors nützt den Roten nicht

Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Nachdem Sebastian Kurz “zur Seite getreten” ist, erlebt die Kanzlerpartei ÖVP den bisher größten Absturz ihrer Geschichte in Sonntags-Umfragen: minus elf Prozent. Man könnte auch sagen: Die ÖVP hat jenen legendären Sprung nach oben in der Wählergunst vom Mai 2017 wieder rückgängig gemacht. Damals stieg der Zuspruch für die ÖVP mit der Übernahme durch Kurz binnen Tagen von 21 auf 33 Prozent – ebenfalls ein Rekord. Das Frappante: Von jenem Rückfall der ÖVP in alte Zeiten der eher gedämpften Zustimmung im Wahlvolk profitiert die SPÖ bisher rein gar nicht: null. Die elf Prozent, die nun die ÖVP einbüßt, entfallen auf FPÖ (plus zwei Prozent), Grüne (plus fünf Prozent) und die neue impfkritische MFG (plus vier Prozent).

Bereits als die Roten vom vorschnellen Ende der türkis-blauen Koalition nicht profitieren konnten, fragten sich viele: Wie viele aufgelegte Elfmeter braucht die SPÖ noch? Die roten Spatzen pfeifen es daher längst von den Dächern: Sollte es zu Neuwahlen kommen, wäre die Partei mit einem anderen Spitzenkandidaten besser beraten.

Doch davon wollte die rote Frontfrau bislang nichts wissen – bis jetzt dieser Tage überraschend ein dritter Geschäftsführer-Posten bei der Wien-Holding offiziell ausgeschrieben worden ist. Jetzt rätseln viele: Wird für Rendi-Wagner bereits ein neuer Job gesucht?

Die Parteizentrale winkt ab

In der Löwelstraße winkt man auf eXXpress-Anfrage ab: Sie sei irrsinng gerne Parteichefin und wolle auch unbedingt weitermachen. Doch für wen könnte der neue, gut dotierte Posten in der Wiener Stadtverwaltung dann gedacht sein? Immerhin gäbe es noch eine weitere Person, die womöglich gerade auf Job-Suche ist: der scheidende ORF-General Alexander Wrabetz.