Martin Weiss (58) wird vorgeworfen, dem mutmaßlichen Milliardenbetrüger und Wirecard-Manager Jan Marsalek am 19. Juni 2020 zur Flucht verholfen zu haben. Wegen des Verdachts der Strafvereitelung ermittelte daraufhin die Münchener Staatsanwaltschaft gegen den Ex-Geheimdienstmitarbeiter. Er sei keinesfalls ein “Fluchthelfer”, unterstrich der frühere Mitarbeiter des damaligen Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) gegenüber dem “Bayerischen Rundfunk” (eXXpress berichtete). Die Aussage konnte offenbar nicht widerlegt werden –  die Ermittlungen wurden laut BR in Deutschland eingestellt.

Österreich ermittelt weiter

In Österreich geht man einen anderen Weg: Laut einer Sprecherin der Behörde laufen die Ermittlungen in Wien weiter. Österreich werfe dem ehemaligen BVT-Mitarbeiter Begünstigung, Bestechlichkeit sowie Verdunklungsgefahr vor.

Dabei habe Weiss im Rahmen einer Vernehmung im Jahr 2021 gesagt, dass er einen ehemaligen Kollegengebeten habe, Abfragen zu 25 Personen in Polizeidatenbanken vorzunehmen. Dabei meinte er, dass die Anweisungen oftmals von Marsalek kamen. Der Kollege soll von Weiss Geld bekommen haben. Er betonte jedoch, dass kein Zusammenhang zwischen den Zahlungen und den Abfragen bestand.