Es ist ein direkter Schlag ins Gesicht: Dem Maßnahmen-“Fleckerlteppich” ist es zu verdanken, dass ab Montag der Lockdown für alle Geimpften in ganz Österreich endet, aber Gastro und Hotels müssen in Oberösterreich und Wien noch warten. Und nirgends so lange wie in der Bundeshauptstadt, denn dort dürfen Restaurants, Bars und Co. erst am 20. Dezember wieder Gäste empfangen. Die sowieso schon strauchelnde Branche, die sich zuletzt mit der großen Initiative “Wir sind mehr als relevant” aufbäumte (der eXXpress berichtete), ist geschockt und verzweifelt.  “Der ­Gastronomie fehlt jedes ­Verständnis, dass man erst später öffnen darf”, spricht auch Peter Dobcak, Gastronomie-Obmann der Wiener Wirtschaftskammer, seinen Branchenkollegen aus der Seele. Dem Wiener Bürgermeister, der sich im Laufe derPandemie bereits einen Ruf als “Corona-Hardliner” erarbeitet hat, beharrt auf seinem “Wiener Weg”: “Wien wird den Weg der Konsequenz und Sicherheit weiter gehen”, erklärte er.

Dieser Weg hat nun auch für Ludwig selbst Konsequenzen. Denn dem ersten Wiener Gastronomen ist jetzt endgültig der Kragen geplatzt – er erteilte Ludwig jetzt Lokalverbot. Für Friso Schopper, Besitzer der innerstädtischen Champagner-Bar “Dosage”, hat Ludwig die Wartezeit bis zum Wiederaufsperren eindeutig “überdosiert” – und das bedeutet: Keinen Sprudel mehr für den Wiener Stadtchef am Fleischmark 16!

Und wenn es nach Schopper geht, würde der Champagner-Wirt sich nicht wundern, wenn es ihm andere Gastronomen gleich täten: “Bin gespannt, welches Wiener Lokal den BGM Michael Ludwig vom 20.12. weg bewirten wird. Bei mir hat er vorerst Lokalverbot”, schreibt Schopper in einem Posting auf Facebook. Aber ganz so hart ist Schopper dann doch nicht. “Ich trete gerne in den Dialog @Raphi Sternfeld”, zeigt er sich gesprächsbereit. Raphael Sternfeld ist Bereichsleiter für strategische Kommunikation der Stadt Wien und SPÖ-Bezirksrat im 8. Bezirk.