Es sei zudem relativ wahrscheinlich, dass die Preissteigerung im nächsten Jahr wieder eher unter zwei Prozent liege und damit unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Inflation werde nur dann zum Problem, wenn sie sich verstetige, also jedes Jahr die Preise so stark steigen würden, erläuterte der DIW-Chef. Dieses Probleme sehe er aber derzeit nicht.

Auch von einer Lohn-Preis-Spirale, bei der kräftig steigende Löhne von den Unternehmen über höhere Preise weitergeben werden, sei man meilenweit entfernt. In den vergangenen Jahren sei zudem die Inflation eher zu niedrig gewesen. “Deshalb ist im Augenblick die Inflation eigentlich meine geringste Sorge”, sagte Fratzscher.

Höchster Wert im August seit 1993

Im August waren die Verbraucherpreise in Deutschland mit 3,9 Prozent so stark gestiegen wie seit 1993 nicht mehr. In der Eurozone kletterte die Inflation binnen Jahresfrist um 3,0 Prozent und lag damit so hoch wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. Die EZB strebt mittelfristig eine Teuerung von 2,0 Prozent an. (APA)