Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gilt als dünnhäutig. Auf Kritik – ob aus den Medien oder aus der Justiz – reagierte sie schon mehrfach aggressiv. Jüngstes Beispiel: Ihr Clinch mit der Rechtsschutzbeauftragten Gabriele Aicher. Diese hatte in einer Beschwerde scharfe Kritik an Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit den Ermittlungen in der Inseraten-Affäre u.a. gegen Altkanzler Sebastian Kurz (ÖVP) geübt – der eXXpress berichtete.

Weiteres Amtshandeln der Rechtsschutzbeauftragen für WKStA "unzulässig"

Die Chefin der WKStA Ilse Wrabl-Sanda fordert nun sogar den Ausschluss der Rechtsschutzbeauftragten aus allen Ermittlungen betreffend die “Ibiza-Affäre”. Das berichtet das “profil”. Ein weiteres Amtshandeln wäre “unzulässig”.

Wie bekannt wurde, ließ sich Aicher bei ihrer Beschwerde von der Rechtsanwaltskanzlei Ainedter beraten, die einen Beschuldigten in der Inseratenaffäre vertritt. Es entstehe der Eindruck, Aichers Kritik an der WKStA sei “Teil der Litigation-PR” des Beschuldigten. Daher sei die Rechtsschutzbeauftragte in der Causa befangen, schreibt nun Vrabl-Sanda an Aichers Stellvertreterin Christine Sperker.

Vrabl-Sanda hat kürzlich "SoKo Tape" Ermittlungsaufträge entzogen

Vrabl-Sanda hatte erst vor kurzem für Aufsehen gesorgt, als ihre Behörde der “SoKo Tape” sämtliche Ermittlungsaufträge entzogen hatte, da es zu einer “systematischen Torpedierung des Ermittlungsverfahrens” gekommen sei. Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit wies diese Darstellung scharf zurück.

Unterstützung erhielt die WKStA – nicht zum ersten Mal von NEOS-Mandatarin Stephanie Krisper und ihrem FPÖ-Kollegen Christian Hafenecker.