Die 47. Ski-Weltmeisterschaft in Courchevel/Meribel (Frankreich) ist Geschichte. Die Ski-WM wurde mit dem Slalom der Herren am Sonntag offiziell beendet. Dabei reist der ÖSV erstmals seit 36 Jahren ohne eine Goldmedaille ab. Zudem findet sich der Österreichische Skiverband im Medaillenspiegel nur auf Platz acht wieder. Zwar hat nur Norwegen (9) mehr Medaillen als Österreich (7) geholt, in der Wertung schlagen sich die Erfolge aber nicht nieder.

Zuletzt blieb man bei der Ski-Weltmeisterschaft 1987 in Crans-Montana ohne Gold. Seitdem gab es immer mindestens eine Goldmedaille. Mal war es Karin Buder (1993/Morioka), Mal war es Patrick Ortlieb (1996/Sierra Nevada), dann Renate Götschl (1997/Sestriere), zuletzt war es Alpin-Legende Marcel Hirscher, der 2019 in Aare im letzten Abdruck im Slalom für Erlösung gesorgt hatte.

2023 blieb es bei drei Silber- und vier Bronzemedaillen. Dem Gold-Coup am nahesten kam Nina Ortlieb mit vier Hundertstel Rückstand auf Abfahrtsweltmeisterin Jasmine Flury aus der Schweiz. Marco Schwarz fehlten in der Kombination 10/100 auf Lokalmatador Alexis Pinturault. Im Parallel-Bewerb unterlag Dominik Raschner erst im Finale.

ÖSV-Präsidentin bilanziert positiv

Roswitha Stadlober bilanzierte dennoch positiv. “Wir zählen ja amerikanisch, also die Anzahl der Medaillen”, hatte die ÖSV-Präsidentin am Vorabend des Männer-Slaloms mit einem Augenzwinkern bekundet. “Da haben wir einige, aber es fehlt natürlich Gold.”

Dass Manuel Feller seine Halbzeitführung im abschließenden Slalom nicht umwandeln konnte, frustrierte zwar. Stadlober befand aber gleichzeitig: “Das ist keine Enttäuschung. Wir haben nicht das Glück gehabt, das muss man sagen, ich will gar nichts schönreden.” Man kenne allgemein die Defizite, und werde daran arbeiten. “Das Schlechte lassen wir da, das Gute nehmen wir mit, dann schauen wir weiter”, sagte Stadlober im ORF-Interview.

“Sicher ist es immer schön, wenn man einen Weltmeistertitel für Österreich nach Hause nimmt, aber im Großen und Ganzen haben wir sieben Medaillen, das ist auch nicht schlecht”, sagte Schwarz. “Das ist kein Wunschkonzert, das ist ein zähes Business, und es hat fast jeder schon die gleichen Möglichkeiten.”