Heute, Freitag war es soweit. Um 18.00 Uhr wurde die Gruppenphase zur Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ausgelost. Dabei kommt es in der Gruppe E zu einem echten Leckerbissen, denn Deutschland bekommt es mit Spanien zu tun. Die DFB-Elf rund um Trainer Hansi Flick möchte nach dem vorzeitigen Ausscheiden in der Gruppenphase bei der Weltmeisterschaft 2018 Wiedergutmachung betreiben. Auch mit Spanien hat man noch eine Rechnung offen.

2008 wurde gegen die Iberer das EM-Finale und 2010 das WM-Semifinale verloren. Zudem setzte es für die Deutschen im bisher letzten Duell mit dem Champion von 2010 ein 0:6-Debakel. “Es war klar, dass wir aus Topf eins einen sehr guten Gegner kriegen würden. Jetzt ist es Spanien, da haben wir negative Erfahrungen gemacht in der Vergangenheit. Aber ich glaube, so etwas passiert uns nicht zweimal”, erklärte der Bayern-Keeper.

Die jeweiligen Top zwei der acht Vierer-Gruppen steigen ins Achtelfinale auf. Österreichs Nations-League-Gegner Frankreich und Dänemark wurden in Gruppe D gelost und spielen damit innerhalb eines halben Jahres dreimal gegeneinander.

Politische Brisanz bringt die Gruppe B mit England, den USA und dem Iran. Das vierte Team ist der Sieger des Europa-Play-offs, wo das ÖFB-Team im Semifinale scheiterte, und heißt entweder Wales, Schottland oder Ukraine. In Pool G spielen neben Kamerun auch Brasilien, die Schweiz und Serbien – dieses Trio traf bereits bei der WM 2018 in der Gruppenphase aufeinander.

Die Chance zur Revanche möchte Cristiano Ronaldo mit Portugal wahrnehmen. Vor vier Jahren war gegen den nunmehrigen Gruppe-H-Gegner Uruguay vor vier Jahren im Achtelfinale Schluss. Ronaldos Dauerrivale Lionel Messi spielt in Pool C gegen Mexiko, Saudi-Arabien und Polen. Die laut Papierform schwächste Gruppe des Turniers bilden Katar, Ecuador, Senegal und die Niederlande in Pool A. Das Eröffnungsspiel am 21. November bestreiten Katar und Ecuador.

Infantino sprach schwierige Weltlage an

Hollywoodstar Idris Elba führte als Moderator durch die Auslosung. Die Gastgeber zelebrierten eine große Lichtshow mit für das Emirat traditionellen Elementen. Katars Staatsoberhaupt, Emir Tamim bin Hamad Al Thani, schritt als Ehrengast in den großen Saal des Konferenzzentrums, FIFA-Präsident Gianni Infantino an seiner Seite. Der Schweizer pries die kommende Endrunde jetzt schon als “beste aller Zeiten” an, als die “größte Show der Erde”.

Wie am Vortag beim FIFA-Kongress sprach Infantino auch die schwierige Weltlage an, ohne dabei den Angriffskrieg des vorherigen WM-Gastgebers Russland auf die Ukraine direkt zu erwähnen. “Die Welt ist gespalten, es gibt viele Auseinandersetzungen”, sagte der FIFA-Präsident. “Deshalb ist es so wichtig, die Menschen wieder zusammenzubringen. Dafür ist die WM eine gute Gelegenheit. Deshalb möchte ich alle politischen Entscheidungsträger anflehen: Bitte, bitte, beenden Sie den Krieg, versuchen sie, aufeinander zuzugehen und für Frieden einzustehen. Ich flehe Sie an.”

Der Emir betonte: “Es ist wichtig, dass wir als Menschen auf dieser Erde aufeinander zugehen.” Der Scheich wünschte allen Teilnehmern “viel, viel Glück”. Die große Kritik an der Menschenrechtslage und den Bedingungen für ausländische Arbeiter, die von Menschenrechtsorganisationen erst in dieser Woche erneuert worden war, war erwartungsgemäß bei der großen FIFA-Show kein Thema.