Nach Deutschland und Spanien hatte Japan nun Kroatien im Achtelfinale im Visier. Die “Samurai Blue” sorgten bereits in der Gruppenphase für faustdicke Überraschungen. Nach dem 2:1 Sieg gegen die DFB-Elf schlug man auch Spanien sensationell mit 2:1. Nun stand der amtierende Vizeweltmeister im Weg. Für Japan wäre es das erste WM-Viertelfinale überhaupt. Doch Kroatien musste bei dieser WM bislang nur einen Gegentreffer hinnehmen und war bis dato ungeschlagen.

Für Kroatien war das Duell gegen Japan ein hartes Stück Arbeit. Die “Samurai Blue” präsentierten sich als Gegner auf Augenhöhe. Die Druckphase krönte man in der 3. Minute mit einem brandgefährlichen Köpfler von Shogo Taniguchis vorbei am Tor, hatte aber wenig später Glück, als Goalie Shiuchi Gonda nach einem schweren Rückpassschnitzer von Takehiro Tomiyasu gegen Perisic rettete (8.). Kroatien machte dennoch weiterhin das Spiel. Die Japaner, Achtelfinalist mit dem wenigsten Ballbesitz in der Gruppenphase, agierten abwartend.

Kroatien steht im WM-Viertelfinale APA/AFP/François-Xavier MARIT

Dies hatte allerdings mehrere schnelle Aktionen des Außenseiters zur Folge. Japan ließ sich auch vom Pressing der Kroaten nicht irritieren. Vor allem von der rechten Seite brachten man einige gefährliche Hereingaben. Klare Torchance resultierte daraus lange aber keine. In der Defensive agierte Japan meist kompakt und sicher, die Kroaten hatten ihre Mühe. Ein weites Zuspiel auf Bruno Petkovic führte vorerst zur gefährlichsten Aktion, der Dinamo-Zagreb-Akteur vertändelte den Ball aber im Strafraum (26.). Kurz darauf verpasste dann Andrej Kramaric eine Flanke Borna Barisics im Fünfer nur hauchdünn (28.).

Japan ging in Führung - Kroatien antwortete prompt

Japan ging vor der Pause schließlich in Führung. Nach kurz abgespielter Ecke und folgender Flanke klärten die Kroaten den Ball schlecht, Maeda nahm das Geschenk im Fünfer dankend an. Die Antwort lieferte zehn Minuten nach Wiederbeginn Perisic, der Tottenham-Stürmer stellte nach einer Flanke aus zwölf Metern seine Kopfballgefährlichkeit eindrucksvoll unter Beweis.

Anschließend nahm die Partie an Fahrt auf. Japan prüfte in Person von Wataru Endo Dominik Livakovic (58.), auf der Gegenseite musste sich Gonda bei einem feinen Weitschuss von Modric ins Kreuzeck schrauben (63.). Je länger das Duell dauerte, desto deutlicher zeichnete sich aber die Verlängerung ab. Die besseren Möglichkeiten verzeichnete da immerhin Kroatien. Perisic schoss aus gut 17 Metern knapp daneben (77.), auch Mario Pasalic brachte seinen Köpfler nicht aufs Ziel (86.).

Müde Beine in der "dritten Halbzeit"

In der “dritten Halbzeit” war den Teams die Müdigkeit anzusehen, für Kroatiens 37-jährigen Mittelfeldmotor Modric endete der Auftritt nach rund 100 Minuten. Umso überraschender kam der Gewaltlauf von Kaoru Mitoma, dessen Schuss schließlich aber zu zentral auf Livakovic ausfiel (105.). Viel passierte nicht mehr, das Elfmeterschießen war die logische Konsequenz.

Dort sah Salzburgs kroatischer Legionär Luka Sucic von der Bank aus, wie einer seiner Salzburg-Vorgänger, Takumi Minamino, gleich zum Auftakt mit einem schwachen Versuch an Livakovic scheiterte. Der Goalie behielt auch gegen Mitoma die Oberhand und bügelte mit seiner dritten Glanztat Marko Livajas Stangenschuss davor aus. Mario Pasalic behielt im letzten Versuch die Nerven und stellte das 3:1 sicher.