1792 Neuinfektionen mit dem Coronavirus meldeten die Behörden am Montag. Damit liegt man zum ersten Mal seit mehreren Wochen wieder unter der 2000er-Marke. Und das, obwohl es dazwischen wahre Mega-Demos gab. Dabei wurde Schlagzeilen und Wortspenden immer wieder darauf hingewiesen, dass sich bei diesen Events die Leute (ohne Masken) in Massen anstecken würden.

"21.000 Infektionen hätten verhindert werden können"

Forscher des Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW in Mannheim und der Humboldt-Universität Berlin untersuchten Anfang des Jahres die Auswirkungen vergleichbarer Demonstrationen in Leipzig und München. Anhand verschiedener Analysen kommen sie zum Schluss, dass die Kundgebungen maßgeblich zum Infektionsgeschehen beigetragen haben.

Wären die Demos abgesagt worden, hätte das zwischen 16.000 und 21.000 Infektionen verhindern können, heißt es in der Studie. Schon eine kleine, aber mobile Minderheit, die sich nicht an geltende Hygiene-Regeln halte, könne damit “ein erhebliches Risiko für andere” darstellen. Das individuelle Verhalten habe somit große Auswirkungen auf die Mehrheit. So viel zur Theorie …

Bei Demos von Impf-Kritikern waren in den vergangenen Wochen Zehntausende auf der Straße. Ein dramatischer Anstieg der Infektionen konnte damit aber nicht Verbindung gebracht werden.APA

Kein dramatischer Anstieg

In der Praxis scheint sich diese Sorge nur bedingt (wenn überhaupt) zu bewahrheiten. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Demos der Impf-Kritiker zu einem Anstieg der Infektionen führten.

Waren Sie schon einmal bei einer Corona-Demo