Die Pensionsreform lässt die Emotionen von hunderttausend Franzosen kochen. Nicht einmal zehn Minuten nachdem sie am Montag in der französischen Nationalversammlung verabschiedet worden war, brannten in Paris die ersten Mülleimer. Nachdem sich Präsident Emmanuel Macron weiterhin unnachgiebig zeigt, ist die Wut noch einmal gewachsen. Demonstranten haben bereits in den frühen Morgenstunden am Flughafen Charles de Gaulle bei Paris die Zufahrten von Terminal 1 blockiert und für Chaos gesorgt. Auch die Müllabfuhr streikt weiterhin. Nur eine von vier Total-Raffinerien ist noch in Betrieb.

Große Angst vor Eskalationen

Ein Protestzug setzt sich am Nachmittag in Paris in Bewegung. Er verläuft zwischen Bastille und der Place Opera. Die Sorge vor Ausschreitungen ist groß. In der Hauptstadt werden deshalb 5000 Polizisten im Einsatz sein. Landesweit rechnet die Polizei heute mit bis zu 800.000 Demonstranten.

"Haben vor der Situation gewarnt"

“Wir werden alles dafür tun, dass es ohne Ausschreitungen verläuft”, meinte Laurent Berger, der Chef der gemäßigten Gewerkschaften CFDT. Betont jedoch: “Aber wir haben auch nicht alles im Griff. Wir haben gewarnt, dass die Stimmung explosiv werden könnte, wenn man den Menschen nicht zuhört. Man muss die Verbitterung der Menschen doch mal hören. Im Moment, wo sich die Wut Bahn bricht, wird es schwierig.”

Die Müllabfuhr streikt.