Der chinesische Machthaber Xi Jinping und Kremlchef Wladimir Putin haben vor ihrem Treffen in Moskau Lobgesänge auf ihre vortrefflichen Beziehungen angestimmt. In einem Gastbeitrag für die russische Zeitung “Russian Gazette” beschrieb Xi Jinping seinen Staatsbesuch in Russland als “Reise der Freundschaft, Kooperation und des Friedens”. Putin hob in der chinesischen “Volkszeitung” seinerseits die “konstruktive Rolle” Pekings bei der Beendigung des Ukraine-Konflikts hervor. China hatte vor wenigen Wochen einen 12-Punkte-Friedensplan vorgelegt.

Putin bekräftigte in seinem Artikel auch die Bedeutung der Beziehungen zwischen Moskau und Peking. Die russisch-chinesischen Beziehungen befänden sich auf einem “Höhepunkt”, sie seien besser als alle politischen und militärischen Bündnisse während des Kalten Krieges zusammen, schrieb der russische Präsident. In die Gespräche mit Xi setze er daher “große Erwartungen”.

Für Xi Jinping ist Putin ein "alter Freund", für Putin sind die Beziehungen Russlands zu China auf einem "Höhepunkt"

Putin und Xi Jinping sind sich einig darin: Die Welt dürfe nicht von einer Macht dominiert werden

“Gemeinsam mit Gleichgesinnten treten unsere Länder folgerichtig für den Aufbau einer gerechteren multipolaren Weltordnung ein, die sich auf internationales Recht stützt, nicht auf irgendwelche ‘Regeln’, die nur den Interessen der ‘goldenen Milliarde’ dienen”, schrieb Putin weiter. Mit der “goldenen Milliarde” meint er die reichen Länder des Westens. Putin warf den USA außerdem vor, Russland und China kleinhalten und isolieren zu wollen.

Xi schlug in seinem Artikel in die gleiche Kerbe wie Putin. Auch er lehnte eine Weltordnung ab, die nur von einer Macht dominiert werde. “Die internationale Gemeinschaft sieht sehr klar, dass nicht ein Staat der Welt allen anderen überlegen ist”, schrieb er. Damit meinte er wohl die USA.

Xi Jinping will sich in Moskau für eine Beilegung des kriegerischen Konflikts mit der Ukraine einsetzen

Putin: "Russland ist offen für eine Beilegung der Ukraine-Krise mit politisch-diplomatischen Mitteln"

“Russland ist offen für eine Beilegung der Ukraine-Krise mit politisch-diplomatischen Mitteln”, schrieb Putin in seinem Beitrag. Putin besteht allerdings darauf, dass Kiew mit der Annexion der Krim im Jahr 2014 und vier ukrainischer Regionen im vergangenen Jahr “neue geopolitische Realitäten” anerkennen müsse. Er mache sich aber keine Illusionen: Die Ukraine sei “weit von diesen Realitäten entfernt” und habe kein Interesse daran, “sich um eine Lösung zu bemühen”.

Xi schrieb, bei einer Beilegung des Ukraine-Konflikts müssten die Ziele und Grundsätze der UN-Charta beachtet werden. Auch müsse den “vernünftigen Sorgen aller Staaten auf dem Gebiet der Sicherheit” Rechnung getragen werden. Und er forderte: Alle Bemühungen um eine Lösung der ukrainischen Krise sollten unterstützt werden. Wichtig sei, die Stabilität der globalen Produktions- und Lieferketten zu wahren.