Yacht-Unglück "Bayesian": Letzte Leiche geborgen
Nach dem Untergang der Luxusjacht “Bayesian” vor der Küste Siziliens ist die letzte noch im Schiffswrack befindliche Leiche entdeckt worden. Sie soll nun geborgen werden.
Taucher haben im Wrack der Luxusjacht, die vor Sizilien gesunken ist, eine weitere Leiche entdeckt, wie die italienische Küstenwache mitteilte. Damit sind vier Tage nach dem mysteriösen Untergang der Luxusjacht alle Toten geborgen. Den Angaben zufolge handelt es sich bei der Toten um Hannah Lynch, die mit ihren Eltern auf dem Schiff war. Ihr Vater, der britische Milliardärs Mike Lynch, kam bei dem Unglück ebenfalls ums Leben, ihre Mutter Angela Bacares überlebte. Das gesunkene Schiff liegt in rund 50 Metern Tiefe. Spezialtaucher sollen den Leichnam der 18-Jährigen nun bergen und an Land bringen.
Von 22 Menschen an Bord 15 gerettet
Die 50 Meter lange Yacht ist am Montag in einem Sturm vor der Küste Siziliens untergegangen. Sie kippte und sank binnen Minuten, so beschreiben es Augenzeugen. Wie die Behörden mitteilten, wurden 15 Personen von Patrouillenbooten der Küstenwache und der Feuerwehr gerettet. Der britische Technologie-Unternehmer Mike Lynch wollte an Bord mit Freunden und Familie seinen Freispruch in einem Betrugsprozess feiern. Lynch war im Juni in den USA von Betrugsvorwürfen rund um den Verkauf seiner Software-Firma Autonomy freigesprochen worden (eXXpress berichtete). 15 Menschen überlebten das Unglück, sieben starben.
Das Schicksal der Super-Yacht wirft weiterhin Fragen auf
Die genauen Gründe für den Untergang der Luxusjacht sind noch unklar. Andere Boote in der Nähe hatten dem Sturm standgehalten. In diesem Zusammenhang erhob Giovanni Costantino, der Gründer des Unternehmens, das die “Bayesian” gebaut hat, schwere Vorwürfe gegen die Crew. Er erklärte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass wesentliche Sicherheitsvorkehrungen angesichts des herannahenden Sturms missachtet wurden. “Die Menschen hätten nicht in den Kabinen sein dürfen, das Schiff hätte nicht vor Anker liegen dürfen”, kritisierte er. Zudem hätte nach seiner Einschätzung jemand Wache halten müssen.
Auch Lynch Geschäftspartner kam kürzlich zu Tode
Der Tech-Unternehmer Lynch wurde in seiner Heimat oft als der “britische Bill Gates” bezeichnet. Er verkaufte die Softwarefirma Autonomy im Jahr 2011 für 11 Milliarden US-Dollar an Hewlett-Packard, was sich als eines der größten Übernahme-Debakel im Silicon Valley herausstellte. Zusammen mit dem früheren Finanzmanager Steve Chamberlain soll er den US-Konzern über den Zustand ihres Unternehmens getäuscht haben. Ein Geschworenengericht sprach die beiden jedoch frei. Chamberlain kam vor wenigen Tagen ebenfalls zu Tode: Er wurde beim Joggen von einem Auto erfasst.
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