Bei einem Großeinsatz gegen bewaffnete Reichsbürger haben Spezialkräfte der Polizei am Mittwoch zeitgleich in elf Bundesländern in Deutschland zugeschlagen. Mehr als 130 Wohnungen, Büros und Lagerräume wurden und werden durchsucht. Ermittelt werde wegen der Mitgliedschaft oder Unterstützung einer terroristischen Vereinigung aus dem “Reichsbürger”-Milieu. 52 Personen werden beschuldigt. Im Auftrag des Generalbundesanwalts und des Bundeskriminalamts (BKA) wurden bereits 25 Männer und Frauen laut “Spiegel”-Informationen festgenommen. 22 der Festgenommenen sollen Mitglieder einer terroristischen Vereinigung sein, zwei davon Rädelsführer. Darunter befindet sich der in Thüringen bekannte Heinrich XIII. Prinz Reuss. Auch ein Österreicher wurde festgenommen.

Wurde festgenommen: Heinrich XIII. Prinz Reuss

Ermittlungen in Österreich

Koordiniert von der BKA-Abteilung Staatsschutz rückten in den frühen Morgenstunden mehr als 3000 Polizisten aus. Schwerpunkte der Aktion lagen in Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Hessen und Thüringen. Jedoch waren Beamte auch in Österreich und Italien im Einsatz.

Gruppe wollte "Umsturz" bewirken

Laut den Ermittlern plante die mutmaßlich rechtsterroristische Gruppe seit November 2021 einen bewaffneten Angriff auf den Bundestag sowie die Festnahme von Politikern. Die Beschuldigten gingen demnach davon aus, dass daraufhin Unruhen ausbrechen würden und es zu einem “Umsturz” in Deutschland gekommen wäre.

21.000 Anhänger

“Reichsbürger” sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. Sie weigern sich oft, Steuern zu zahlen. Oft stehen sie im Konflikt mit Behörden. Der Verfassungsschutz rechnet der Szene 21.000 Anhänger zu.