Auf der bekannten Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal hat sich eine Explosion zugetragen. Dabei seien “viele Menschen” verletzt worden, berichtete der staatliche Sender TRT am Sonntag. Der Grund für die Explosion, die sich am Nachmittag zutrug, war zunächst unklar. Rettungskräfte und Polizei seien in großer Zahl an Ort und Stelle im Einsatz, hieß es. Der Istanbuler Gouverneur Ali Yerlikaya sprach auf Twitter zunächst von vier Toten und 38 Verletzten. Diese Zahl erhöhte sich rasch auf mindestens sechs Tote und 81 Verletzte. Hinweise auf Österreicher unter den Opfern gab es nicht. Rettungskräfte und Polizei seien in großer Zahl am Ort im Einsatz, berichtete der staatliche Sender TRT. Hubschrauber überflogen Beyoglu und angrenzende Stadtteile.

Erdogan spricht von "hinterhältigem Anschlag"

Die Explosion sei ein “hinterhältiger Anschlag” gewesen, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. “Die Verantwortlichen werden die Strafe bekommen, die sie verdienen”, fügte er hinzu. Definitiv von Terrorismus zu sprechen, sei vielleicht falsch, schränkte Erdogan ein. Aber der Gouverneur der Metropole, Ali Yerlikaya, habe ihm gesagt, es liege ein “Geruch von Terror” in der Luft. Der türkische Kommunikationsminister Fahrettin Altun erklärte, die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat liefen. Istanbul und andere türkische Städte waren in der Vergangenheit wiederholt von politisch motivierten Anschlägen militanter kurdischer oder islamistischer Gruppen erschüttert worden.

Auf Bildern, die über die sozialen Medien verbreitet wurden, waren auf dem Boden liegende Menschen zu sehen. Die Straße ist ein touristischer Hotspot im europäischen Teil der türkischen Metropole.

Nehammer: "Gedanken sind bei Opfern"

Auch Österreichs Kanzler Karl Nehammer meldete sich per Twitter zu Wort. “Unsere Gedanken sind bei den Opfern der fürchterlichen Explosion mitten in Istanbul. Den vielen Verletzten wünsche ich eine rasche Genesung”, so Nehammer. Und weiter: “Ich hoffe, dass die Hintergründe schnellstmöglich aufgeklärt werden können.”