Auf eine Anfrage der “New York Times” hin gaben die Elite-Unis Sussex und Essex zu, zahlreiche Werke aus der Pflichtlektüre der Studenten gestrichen zu haben.  So wurde beispielsweise ein Buch von Colson Whitehead aus der Liste genommen, weil die beinhaltete Darstellung der Sklaverei zu “verstörend” seien. “Gefährliche” Bücher wurden von den britischen Elite-Unis mit insgesamt tausend “Triggerwarnungen” versehen.

"Sie behandeln uns wie Kinder"

Die Sussex University hat beispielsweise das Theaterstück “Little Julie” von August Strindberg vom Lehrplan gestrichen, weil es Selbstmord thematisiert. Im Studienmodul „Beginning the Novel“ der Essex University war bis vor kurzem Whiteheads Roman „The Underground Railroad“ behandelt worden. Das mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Buch wurde jedoch wegen seiner „anschaulichen Beschreibung von Gewalt und Missbrauch von Sklaverei“ von der Leseliste gestrichen. Eine Studentin sagte gegenüber der “New York Times”: “Sie (die Universitätsmitarbeiter) verhätscheln uns und behandeln uns wie Kinder. Sie trauen uns diese Themen nicht zu”. Auf Nachfrage gab die Sussex University bekannt, dass die Bücher nach wie vor in der Bibliothek zu finden seien und für freiwillige Leser jederzeit zugänglich bleiben.