Diakon Uwe Eglau (56) hatte schon viel Kritik einstecken müssen, nachdem er einen Offenen Brief von Polizeibeamten an den Innenminister mitunterzeichnet hat – der eXXpress berichtete. In dem Schreiben wurde eine Absage der Impfpflicht gefordert. Dass Eglau, der für die Mitarbeiterbetreuung der Landespolizeidirektion Wien zuständig ist, auch noch am 15. Jänner an einer Corona-Demonstration teilgenommen hat, brachte offensichtlich das Fass zum Überlaufen, zumindest beim Wiener Erzbischof. Kardinal Christoph Schönborn “entpflichtet” den Diakon nun von seinem Dienst.

Offener Brief sorgte zunächst für Kritik

Die Maßnahme das Kardinals ist weitreichend. Eglau, der seit vielen Jahren als Seelsorger tätig ist, darf nicht mehr für die Kirche tätig sein. Eglau war auf offener Bühne aufgetreten. Er forderte, dass “diese Form der Regierung ein Ende hat”. Er soll auch seine Situation der eines hingerichteten Kriegsdienstverweigerers während der Nazi-Zeit gegenübergestellt haben – ein problematischer Vergleich.

Der Kardinal schritt ein, mit weitreichenden Konsequenzen für den Diakon: “Deine öffentlichen Meinungsäußerungen hinsichtlich der Regierungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie in Form eines Offenen Briefes an den Herrn Bundesminister für Inneres bzw. durch deinen öffentlichen Auftritt im Rahmen der Coronademonstration am 15. Jänner sind geeignet, dass deine Privatmeinung als offizielle Position der kath. Kirche missverstanden werden kann”, heißt es in dem Schreiben. Der Erzbischof von Wien sorgt sich um das von Vertrauen geprägte Verhältnis zwischen Kirche und Staat. Von seinem Dienst als Diakon ist Uwe Eglau seither “entpflichtet”.

Uwe Eglau erhielt 2009 die Weihe zum ständigen Diakon durch Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn. Er war seither Ständiger Diakon und Polizeiseelsorger, sowie Mitglied des Diakonenrates der Erzdiözese Wien und hatte auch die psychotherapeutische wie spirituelle Leitung in der Ausbildung zum Ständigen Diakonat in der Erzdiözese Wien inne. Darüber hinaus arbeitet er noch als Psychotherapeut und war von 2000 bis 2011 Vorsitzender der “Österreichischen Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl – ÖGLEA” in Wien.

Uwe Eglau