“Man lernt zu schwimmen”, resultiert die Betriebsleiterin der Oberlaa-Filiale auf der unteren Mariahilfer Straße, die am heutigen Mittwoch alleine hinter der Theke steht. Von den insgesamt zwölf Mitarbeitern ist keiner außer ihr in der Konditorei.

“Fünf Mitarbeiter sind krank, davon sind vier bestätigte Coronafälle”, zählt die Betriebsleiterin auf. Drei Mitarbeiter seien auf Urlaub, eine Person aufgrund einer anderen Krankheit nicht im Dienst.

Die Mitarbeiter können sich zwar mittlerweile nach fünf Tagen wieder freitesten, man wolle aber auf keinen Fall ein Risiko eingehen. “Sonst sind wir ja die Superspreader”. Die Mitarbeiter seien alle geimpft, “aber die Wirkung flacht ja dann nach einer Zeit ab, was man so hört”, sagt die Betriebsleiterin.

Der auf der unteren Mariahilfer Straße liegende Gastgarten ist geschlossen, nur der Thekenbetrieb wird von der freundlichen Dame alleine aufrecht erhalten. Der Normalbetrieb könne “hoffentlich nächste Woche wieder starten, aber das weiß man ja nie so genau”.

"Haben gewisse Resilienz entwickelt"

Im Telefonat mit einem Kollegen aus einer anderen Filiale warnt die Betriebsleiterin: “Wir sind die ersten, die schließen mussten. Aber ihr wisst ja, was jetzt auf euch zukommt.” Bald würden auch andere Betriebe wieder von der neuen Corona-Welle betroffen sein, vermutet sie. Trotzdem lasse man den Kopf nicht hängen: “Man hat ja in den vergangenen zwei Jahren eine gewisse Resilienz entwickelt. Und gegen das, was die Flüchtlinge aus der Ukraine erlebt haben, kämpfen wir hier ja wirklich nicht mit großen Problemen.”